SDG 3

SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen

Gute Gesundheit und Wohlbefinden sind leider keine Selbstverständlichkeit: Noch immer sterben weltweit über 5 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Noch immer überleben zu viele Frauen die Geburt ihrer Kinder nicht. Und noch immer beeinträchtigen simple Krankheiten die Lebenserwartung vieler Menschen in Entwicklungsländern, da sie keinen Zugang zu Impfungen, Medikamenten oder sauberem Trinkwasser haben. Die Herstellung von Textilien benötigt nicht nur sehr viel Wasser, es kommen auch in großen Mengen Chemikalien zum Einsatz. Nicht selten sind dabei gefährliche Chemikalien im Spiel, die die Gesundheit der Arbeiter*innen erheblich beeinträchtigen können. Insbesondere beim Klären, Bleichen und Färben der Stoffe werden für 1 Kilogramm Textil bis zu 1,5 Kilogramm Chemikalien eingesetzt. Ein weiterer gesundheitsgefährdender Faktor ist die hohe Luftverschmutzung, zu der die Textilproduktion anteilig beiträgt. Atemwegserkrankungen in industriellen Ballungszentren sind bisher oft noch nicht systematisch erfasst, eine Abkehr von kohlebasierten Heiztechniken in der Faserproduktion wird allerdings durch die Ziele zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen angestrebt.

Das Bündnis für nachhaltige Textilien arbeitet unter anderem daran, das Chemikalien- und Umweltmanagement in der Lieferkette zu optimieren. Marken, Handel, Hersteller und die Bundesregierung sollen Produzenten dabei unterstützen, die ordnungsgemäße und umweltgerechte Betriebsführung in ihrer Lieferkette zu verbessern. Alle Mitglieder haben sich auf eine Liste von Chemikalien geeinigt, die aus dem Produktionsprozess verbannt werden sollen. Diese Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) orientiert sich an den Vorgaben der international anerkannten Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) und wird mit entsprechenden Begleitinformationen an alle Produzenten und Geschäftspartner kommuniziert.

Ein spezieller Fokus liegt außerdem auf einem guten Abwassermanagement. Es kann verhindern, dass ungeklärte Abwasser mit Verunreinigungen und gefährlichen Chemikalien in die Gewässer und damit indirekt in die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion . Die Mitglieder im Textilbündnis haben sich geeinigt und verpflichtet, Mindeststandards für Abwasseraufbereitung (mindestens Foundational Standard der ZDHC Wastewater Guideline) einzuhalten. Darüber hinaus arbeitet eine Gruppe von Mitgliedern daran,

  • Wissenslücken zu Abwasseraufbereitung und Mindeststandards aufzubereiten,
  • Unterstützungstools für Unternehmen zur besseren Kontrolle der oft sehr fachlichen Abwasserberichte zu erarbeiten und
  • den vielfach intransparenten Bereich der Abwasserkontrollen durch vorgegebene Prüfverfahren und Kontrollmechanismen bei ausgewählten Zulieferern zu verbessern.

Mittels eines Plausibilitätschecks sollen Unternehmen die Möglichkeit erhalten, die Plausibilität der Abwasserdaten unkompliziert und schnell zu prüfen. Dadurch können sie gefälschte Berichtswerte schnell aufdecken und geeignete Verbesserungsmaßnahmen einleiten. Die Pilotgruppe will ihre Ergebnisse mit weiteren Initiativen teilen, um eine Qualitätssteigerung im Abwassermanagement voranzutreiben.   

Projekte weltweit

Unter „Projekte weltweit“ finden Sie zahlreiche Projekte unserer Mitglieder, die auf verschiedene Art und Weise zur Erreichung der SDGs beitragen. Wenn Sie sich für ein bestimmtes SDG interessieren, filtern Sie am besten anhand des Sektorrisikos.

Mehr zu den einzelnen SDGs und dem Beitrag des Textilbündnisses: