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Die eigene Lieferkette kennen und nachhaltig gestalten

Transparenz in der eigenen Lieferkette zu schaffen, bedeutet zu verstehen, wie die eigene Lieferkette aufgebaut ist und welche Akteure beteiligt sind – dies umspannt die gesamte Lieferkette und geht über direkte Vertragsbeziehungen hinaus.

Transparenz ist somit eine grundlegende Voraussetzung für die Umsetzung von unternehmerischen Sorgfaltspflichten und den Review-Prozess im Textilbündnis. Unternehmen können sozialen, ökologischen und Korruptions-Risiken in ihrer Lieferkette nur dann effektiv begegnen, wenn sie wissen, wo, wie und von wem ihre Produkte hergestellt werden.

Auch Konsument*innen, Investor*innen und Gesetzgeber*innen erwarten heute vermehrt Informationen über die Herkunft und die Produktionsbedingungen der Textilien. Immer mehr Regierungen bringen Gesetze auf den Weg, die Unternehmen dazu anhalten, die eigene Lieferkette nachzuverfolgen und Risiken in der Lieferkette entgegenzuwirken. Gleichzeitig hat sich gezeigt: Durch mehr Transparenz in der eigenen Lieferkette eröffnen sich für Unternehmen auch viele Chancen. Sie können dadurch zum Beispiel ihr Markenimage stärken, das Vertrauen der Kund*innen stärken und Kosten beim Nachhaltigkeitsmanagement einsparen, etwa indem sie Synergien in der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen nutzen.

Das Textilbündnis unterstützt seine Mitglieder dabei, mehr Transparenz in ihrer Lieferkette zu schaffen durch verschiedene Informations- und Lernangebote, wie Leitfäden, Webinare und Workshops. In einer Expert*innengruppe tauschen sich Mitglieder zu Herausforderungen und Lösungsansätzen aus und erarbeiten gemeinsam neue Unterstützungsangebote und Strategien, um das Thema im Bündnis voranzubringen. Durch die Kooperation mit dem Open Supply Hub (OS Hub) fördert das Textilbündnis Transparenz branchenweit.

Leitfaden "Schritt für Schritt zu mehr Transparenz in der Lieferkette"

2020 veröffentlichte das Textilbündnis einen Leitfaden, der Unternehmen dabei unterstützt, Schritt für Schritt mehr Transparenz in ihrer Lieferkette herzustellen. Der Leitfaden liefert notwendige Informationen, um die Lieferkette und die damit verbundenen Akteure auch über direkte Geschäftspartner hinaus abbilden zu können. Er gibt Orientierung, wie sich auch nach außen mehr Transparenz schaffen lässt und welche Möglichkeiten es gibt, Lieferkettendaten offenzulegen.

Kooperation mit dem Open Supply Hub

Das Bündnis für nachhaltige Textilien und das Open Supply Hub (OS Hub, vormals Open Apparel Registry) gingen 2020 eine strategische Kooperation ein. Die Kooperation zielt darauf ab, die Transparenz in der Branche zu erhöhen und die Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Interessengruppen zu stärken. Das Textilbündnis unterstützt die öffentliche, einheitliche und verlässliche Datenbank des OS Hub zu Produktionsstätten, auf die Akteure der Textil- und Bekleidungsindustrie zugreifen können.

Fokus der Kooperation:

Aufmerksamkeit erhöhen: OS Hub und Textilbündnis arbeiten gemeinsam daran, das Wissen über das OS Hub und die Nutzung der frei verfügbaren Daten für den Informationsaustausch zu erhöhen.

Capacity Building: Die beiden Organisationen möchten allen Anspruchsgruppen im Textilsektor – insbesondere Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen – vermitteln, wie sie Informationen beim OS Hub beitragen und diese für ihre Arbeit nutzen können.

Open Supply Hub

Das Open Supply Hub ist ein Open-Source-Tool, das Textil-Produktionsstätten weltweit abbildet und ihnen eine eindeutige Identifikationsnummer zuweist. Das OS Hub ist somit eine Anlaufstelle für die Identifizierung von Produktionsstätten und deren Zugehörigkeiten, indem es Lieferantenlisten von unterschiedlichen Akteuren aus der Textil-, Schuh- und Bekleidungsbranche in einer zentralen, unabhängigen und öffentlich zugänglichen Datenbank zusammenfasst. Dadurch möchte das OS Hub eine verbesserte Identifizierung von Produktionsstätten ermöglichen und somit die engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stakeholdern fördern.

Wo unsere Mitglieder produzieren (lassen)

Im Sinne der Ziele der strategischen Kooperation mit dem OS Hub hat das Textilbündnis eine aggregierte Liste mit insgesamt rund 8.753 Produktionsstätten von 62 Mitgliedsunternehmen auf der Plattform Open Supply Hub veröffentlicht. Dadurch leistet das Textilbündnis einen Beitrag zur Datenbank öffentlich zugänglicher, zuverlässiger Lieferketten-Informationen und fördert so die Transparenz in der Branche.

Diese Unternehmen beteiligen sich an der aggregierten Lieferantenliste des Textilbündnisses beim Open Supply Hub: