Bildnachweis: ©GIZ / Sabrina Asche
Der Review-Prozess
Beim Review-Prozess bekennen sich die Mitglieder zu ihrer individuellen Verantwortung für die Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten.
Die prozessuale Umsetzung von Sorgfaltspflichten und die öffentliche Berichterstattung darüber bilden die Grundlage für die Arbeit im Textilbündnis und bleiben Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Wie Unternehmen ihren Sorgfaltspflichten nachkommen, stellen sie mindestens alle zwei Jahre öffentlich dar. Die Berichterstattung erfolgt entweder nach dem beschlossenen Konzept für den Review-Prozess mithilfe des TexPerT oder durch die öffentliche Kommunikation zur Umsetzung von Sorgfaltspflichten gemäß eines anerkannten Formats. Neben der Berichterstattung über den TexPerT sind aktuell folgende Formate anerkannt:
- Bericht an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG)
- Berichterstattung gemäß Anforderungen des Grünen Knopfes 2.0
Die Anerkennung anderer Formate muss vom Steuerungskreis auf Empfehlung des Strategiekreises Sorgfaltspflichten beschlossen werden. Voraussetzung ist neben der inhaltlichen Abdeckung des Sorgfaltspflichten-Ansatzes die öffentliche Berichterstattung zur Umsetzung dieser. Eine Teilanerkennung von Standards und Mitgliedsinitiativen, die über die im Kurzleitfaden zum Review-Prozess beschriebene Berücksichtigung hinausgeht, ist nicht möglich.
Verantwortung für die Lieferkette
Der Review-Prozess steht für die individuelle Verpflichtung der Unternehmen im Textilbündnis, Verantwortung für die Nachhaltigkeit in ihrer Lieferkette zu übernehmen. Ziel des Review-Prozesses ist es, den schwerwiegendsten sozialen, ökologischen und Compliance-Risiken in der Lieferkette effektiv vorzubeugen und sie zu mindern.
Eine individuelle Risikoanalyse anhand von elf Sektorrisiken ist die Grundlage des Prozesses (Leitfaden DE und EN). Basierend auf den Ergebnissen der Risikoanalyse leiten die Unternehmen Ziele und Maßnahmen für die kommenden zwei Jahre ab. Neben der Vorbeugung und Milderung soll im Falle von negativen Auswirkungen Abhilfe und Wiedergutmachung geleistet werden.
Doch die Mitglieder blicken dabei nicht nur in die Zukunft. Sie werfen auch einen Blick zurück. Was haben sie im vergangenen Jahr für mehr Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten erreicht? Welche Maßnahmen konnten sie erfolgreich umsetzen und welche Ziele haben sie erreicht? All das wird im Fortschrittsbericht erfasst.
Zur Verifizierung und Qualitätssicherung der Risikoanalyse, wie auch der gesetzten Ziele und berichteten Fortschritte, findet ein qualitatives Auswertungsgespräch statt, das sowohl von einem externen Dienstleister als auch vom Bündnissekretariat vorbereitet und geführt wird.
Darin geht es insbesondere um die folgenden Fragen: Sind die Ziele angemessen, um den schwerwiegendsten Risiken vorzubeugen bzw. diese zu mildern? Leiten sich die Ziele und Maßnahmen sinnvoll und nachvollziehbar aus der Risikoanalyse und dem Fortschrittsbericht ab? Alle Berichte werden anschließend hier veröffentlicht.
Auch die Mitglieder der übrigen Akteursgruppen – also Verbände, Nichtregierungsorganisationen, Standardorganisationen, Gewerkschaften und die Bundesregierung – kommen im Bündnis einer Berichterstattungspflicht nach. Sie beschreiben, wie sie sich im vergangenen Berichtszeitraum in das Bündnis eingebracht haben und welche Maßnahmen sie sich zur Erreichung der Bündnisziele vorgenommen haben.
Verbindlichkeit für alle Unternehmen im Bündnis
2019 wurde der Review-Prozess grundlegend überarbeitet und der Sorgfaltspflichtenansatz (Due Diligence) in den Fokus gestellt. Orientierung boten dabei die Anforderungen und Vorgaben internationaler Rahmenwerke wie die UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains in the Garment and Footwear Sector und die ILO Kernarbeitsnormen. Mitglieder leiten Ziele und Maßnahmen von ihrer individuellen Risikoanalyse und -priorisierung ab und gehen so gezielt ihre schwerwiegendsten Risiken an:
Die 11 Sektorrisiken
Vereinigungsfreiheit & Kollektivverhandlungen
Diskriminierung, sexuelle Belästigung und geschlecht-spezifische Gewalt
Gesundheit und Sicherheit
Löhne und Sozialisierungen
Arbeitszeiten
Kinder- & Zwangsarbeit
Korruption
Chemikalieneinsatz und Abwasser
Umweltschutz, Ressourcen Einsatz & Fasern
Klimaschutz und Treibhausgas Emissionen
Tierwohl
Publikationen zum Thema Review-Prozess
Titel | Gre | |
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Review-Prozess 2021: Bericht des Deutschen Instituts für Menschenrechte |
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Step by step through the Review Process (2023) |
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Schritt für Schritt durch den Review-Prozess (2023) |
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Gesamtkonzept Review-Prozess (2020) |
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Identifying and prioritising risks (2020) |
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Risiken ermitteln und priorisieren (2020) |
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