Bildnachweis: © Christian Ahuis
Mission Statement:
To act collectively for a healthy environment and social justice in textiles, by making this transformation happen.
Was leitet uns?
Das Textilbündnis richtet seine Arbeit an internationalen Vereinbarungen und Leitlinien aus, die die Prinzipien sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit definieren. Es legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten in Deutschland, Europa und weltweit.
Die sozialen und menschenrechtlichen Bündnisziele orientieren sich insbesondere an den ILO-Übereinkommen sowie an den UN-Prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen. Auch die Ziele im Bereich Umwelt und Klima sowie für die nachhaltige Naturfaserproduktion sind an internationale Standards angelehnt. Bei der Umsetzung der Ziele orientiert sich das Bündnis stark an den Empfehlungen der OECD zur Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten (Due Diligence) in der Bekleidungs- und Schuhbranche:
Wie arbeiten wir?
Die Bündnismitglieder setzen sich dafür ein, dass sich die sozialen und ökologischen Bedingungen entlang globaler Textil-Lieferketten verbessern. Zentrale Elemente sind dabei die Umsetzung von Sorgfaltspflichten, Transparenz über Lieferketten und die effektive Arbeit an den vier Fokusthemen. Um dabei mehr Wirkung zu erzielen und Synergien zu nutzen, kooperiert das Textilbündnis mit den relevanten Organisationen und Initiativen.
Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet das Textilbündnis in 4 Schwerpunkten:
Fokusthemen effektiv angehen
Bei diesen vier Fokusthemen identifiziert das Textilbündnis zentrale Herausforderungen der Textil- und Bekleidungsbranche und sieht gleichzeitig einen großen Hebel und Potential für Verbesserungen.
Für alle vier Fokusthemen gibt es einen Referenzrahmen, der sich an internationalen Vorgaben und Empfehlungen orientiert und die vom Bündnis angestrebten Ziele darstellt. Hinzu kommen „Individuelle Commitments“ der Mitgliedsunternehmen: Anhand einheitlicher Indikatoren kann jedes Mitglied individuell und das Bündnis aggregiert den Fortschritt in den Fokusthemen messen. Die Fortschritte werden jährlich erhoben und anhand von Fokuszielen öffentlich dargestellt.
Darüber hinaus sollen die Bündnisinitiativen einen messbaren Beitrag zu den Fokusthemen leisten und auf die individuellen Indikatoren und Ziele einzahlen.
Gemeinsames Engagement
Spätestens ab dem 3. Jahr im Textilbündnis müssen sich Bündnismitglieder an Bündnisinitiativen beziehungsweise gemeinsamen Projekten im Rahmen des Gemeinsamen Engagements beteiligen. Sie können sich dazu laufenden Projekten und Bündnisinitiativen anschließen oder eigene Ideen für neue Projekte einbringen. Voraussetzung ist, dass die Projektideen einen Beitrag zu den Textilbündnis-Fokusthemen leisten.
Die Projekte werden in den Produktionsländern der Textilindustrie umgesetzt. Neben den Bündnismitgliedern sind lokale Akteure und weitere Kooperationspartner beteiligt.
Strategiekreise
Um die strategische Ausrichtung der vier Fokusthemen zu gestalten, wurden sogenannte Strategiekreise eingerichtet, bestehend aus Expert*innen aus allen Akteursgruppen zu relevanten Themengebieten. Das Ziel der Strategiekreise ist, es die Fokusthemen strategisch zu begleiten und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sind die Strategiekreise in der Entwicklung und Begleitung der Bündnisinitativen eingebunden und treiben Partnerschaften mit relevanten Akteur*innen voran.
Jeder Strategiekreis setzt sich aus ein bis zwei Vertreter*innen der interessierten Stakeholder-Gruppen zusammen.
Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, menschenrechtliche, soziale und ökologische Sorgfaltspflichten umzusetzen. Schon seit vielen Jahren richtet sich das Textilbündnis konsequent am Sorgfaltspflichten-Ansatz aus, wie ihn UN, ILO und OECD vorgeben und empfehlen. Auf diesen Vorgaben und Empfehlungen basieren auch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und Initiativen auf europäischer Ebene, wie die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD).
Im Textilbündnis müssen Mitgliedsunternehmen regelmäßig öffentlich nachweisen, wie sie Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten umsetzen. Dazu gehört auch, dass Unternehmen die Risiken in ihren Lieferketten systematisch analysieren und priorisieren. Darauf aufbauend setzen sie sich Ziele und leiten Maßnahmen ab, um diesen Risiken zu begegnen und Verbesserungen einzuleiten. Dafür können Unternehmen den im Textilbündnis etablierten Review-Prozess nutzen. Das Textilbündnis erkennt aber auch den Bericht an das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Zusammenhang mit dem LkSG sowie den Bericht für den Grünen Knopf 2.0 als Nachweis an.
Um langfristige Verbesserungen für Mensch und Umwelt in den Lieferketten zu ermöglichen, müssen gute, interoperable Lieferkettendaten öffentlich zugänglich sein. Nur so lassen sich Kooperationsmöglichkeiten zwischen Unternehmen identifizieren, Synergien nutzen und Wirkungen erhöhen. Davon profitieren vor allem die Rechteinhaber*innen. Darüber hinaus erwarten heute sowohl der Markt als auch der Gesetzgeber, dass Unternehmen die Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Textilien transparent machen. Das Textilbündnis unterstützt seine Mitglieder dabei, dieser Pflicht nachkommen.
Mit einer Kooperation mit dem Open Supply Hub setzt sich das Bündnis für mehr Transparenz in der Textilindustrie ein. Denn die Textilproduktion ist komplex und verläuft über viele Prozessstufen, beginnend bei der Herstellung der Rohstoffe über die Garn- und Flächenproduktion, das Ausrüsten der Stoffe bis hin zur Konfektionierung, wo Näher*innen die Kleidungsstücke fertigstellen.
Seit 2020 veröffentlicht das Bündnis für nachhaltige Textilien zu diesem Zweck eine aggregierte Liste mit Produktionsstätten und Lieferantendaten der Bündnismitglieder auf der Plattform Open Supply Hub. Dabei handelt es sich um eine öffentlich zugängliche, kollaborative Plattform zur Erfassung von Lieferkettendaten. Seit 2023 müssen alle Bündnisunternehmen ihre Lieferantendaten in die aggregierte Liste einspeisen. Dadurch leistet das Textilbündnis einen Beitrag zu öffentlich zugänglichen, zuverlässigen Lieferketten-Informationen und fördert so die Transparenz in der Branche.