Bündnisinitiativen

Chemikalien- und Umweltmanagement

Mit einem nachhaltigen und innovativen Chemikalien- und Umweltmanagement in Produktionsstätten im asiatischen Raum werden schädliche Chemikalien in Nassprozessen substituiert. Das verbessert den Arbeitsschutz und schützt die Umwelt. Die Bündnisinitiative ist ausgelaufen, anschlussfähige Trainings werden jedoch online auf Atingi angeboten.

Hier finden Sie Materialien und Tools sowie detaillierte Informationen zu den Sektorrisiken Chemikalieneinsatz und Abwasser sowie Umweltschutz, Ressourceneinsatz und Fasern.

In der modernen Textilherstellung wird eine Vielzahl von Chemikalien verwendet. Insbesondere im Produktionsschritt der sogenannten Nassveredelung, also beim Bleichen, Färben oder auch Imprägnieren von Kleidung, werden viele Chemikalien eingesetzt, die mitunter gefährlich für Mensch und Umwelt sein können. Jedoch fehlt in den Produktionsbetrieben oft das Problembewusstsein. Das führt dazu, dass Chemikalien auf unsichere Art und Weise gelagert und verwendet werden, Arbeiter*innen nicht ausreichend geschützt sind und verunreinigtes Wasser nicht fachgerecht aufbereitet wird. Neben den Risiken für Arbeiter*innen und Umwelt in den Produktionsländern, kann die Verwendung giftiger Chemikalien darüber hinaus auch Gefahren für Textilkonsument*innen mit sich bringen.

Außerdem erschweren die nicht harmonisierten Anforderungen der westlichen Textilhändler das Einhalten empfohlener Richtlinien in der Chemikalienverwendung. Grund dafür ist die Vergabepraxis der Brands an die Produzenten. In der Regel beliefert eine Produktionsfabrik mehr als eine Marke und sieht sich so mit verschiedenen Anforderungen konfrontiert. Diese diversen Anforderungen führen zu Unübersichtlichkeit und Kosten für die Produktionsfabriken.

Ziel der Bündnisinitiative Chemikalien- und Umweltmanagement (Laufzeit: 01.12.2017 – 31.12.2019) war es, das Bewusstsein für diese Probleme zu schärfen, Produktionsbedingungen und Produktanforderungen zu harmonisieren und sukzessive gefährliche Chemikalien in der Wertschöpfungskette zu ersetzen. Dadurch sollten Menschen und Umwelt geschützt werden, insbesondere in den Produktionsländern im asiatischen Raum. Des Weiteren wurde durch Zusammenarbeit in Dialogformaten ein Austausch zur Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsanforderungen geführt und die Harmonisierung internationaler Standards und ihrer Anforderungen unterstützt.

Das Factsheet der Bündnisinitiative finden Sie hier.

Arbeit und Ergebnisse der Bündnisinitiative

Um das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien in den Arbeitsprozessen zu schärfen, war es ein Ziel der Bündnisinitiative den Zugang zu entsprechenden Workshops, Trainings und Schulungsmaterialien zu verbessern. Gemeinsam mit Mitgliedern wurden ein Leitfaden zum Chemikalienmanagement sowie drei Kurzvideos entwickelt, die auf Risiken bei der Chemikaliennutzung aufmerksam machen und aufklären.

Um den eingeschränkten Zugang zu Trainingsoptionen zu verbessern, hat die Bündnisinitiative zwei Trainingsangebote entwickelt, die bis Mitte 2022 über Systain angeboten wurden. Mit der Umstellung auf Onlineformate finden Sie anschlussfähige Trainings nun gratis online auf Atingi.

Damit sollen in Zuliefererbetrieben vor Ort nachhaltige Verbesserungen in Fabriken mit textilen Nassstufen erzielt werden. Die Erfahrung aus den vergangenen Trainings zeigten, dass das Interesse der Marken und der Fabriken an solchen Trainings hoch ist.

Die Bündnisinitiative beteiligte sich außerdem an globalen Dialogformaten oder Initiativen wie dem Strategic Approach to International Chemicals Management (SAICM) und stand im Austausch mit der Chemieindustrie. Ziel war es, systematisch das Chemikalienmanagement in internationalen Lieferketten zu verbessern und gemeinsam Innovations- und Substitutionsmöglichkeiten bei der Chemikalienanwendung zu identifizieren.

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Pilotierung des Basic Trainings in Lahore, Pakistan.
Pilotierung des Basic Trainings in Guangzhou, China.
Partner der Initiative

19 Mitglieder engagierten sich in der Bündnisinitiative: ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG (für ALDI Nord), ALDI SÜD (vertreten durch die HOFER KG), Amfori, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Brands Fashion GmbH, Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), Deuter Sport GmbH, EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG, Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Hej Support, KiK Textilien & Non Food GmbH, Stiftung OEKO-TEX Service GmbH, ORSAY GmbH, Otto GmbH & Co. KG, REWE Group, Takko Holding GmbH, Tchibo GmbH, Umweltbundesamt (UBA), Zero Discharge of Hazardous Chemicals Foundation (ZDHC).

Bündnis für nachhaltige Textilien

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