Fokusthemen

Kreislaufwirtschaft und Klima

Fokusthema

Die negativen Auswirkungen des Textilsektors auf die Umwelt und das Klima sind weitreichend. Insbesondere der hohe Ressourcen- und Flächenverbrauch sowie die hohen umweltschädlichen Emissionen kennzeichnen die Textilindustrie. Laut der Ellen MacArthur Foundation verursacht allein die Produktion von Textilien rund 10 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes pro Jahr.

Das Thema Kreislaufwirtschaft gewinnt vor diesem Hintergrund eine immer größere Bedeutung. Hier geht es darum, den Wert von Textilien möglichst lange zu erhalten, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und Textilabfälle als wertvollen Sekundärrohstoff in den Kreislauf zu integrieren und für weitere Prozesse wiederzuverwenden.

Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Themen orientiert sich an den Kernzielen des European Green Deals und der aktuellen Textilstrategie der EU-Kommission. Wichtig für die Erreichung dieser Ziele ist eine frühzeitige Vorbereitung auf kommende Anforderungen sowie eine transparente und nachhaltige Umstellung der eigenen Lieferketten.

Im Zuge dessen sollen sich die Mitgliedsunternehmen intensiv mit der Kreislauffähigkeit ihrer internen Prozesse auseinandersetzen. Hierzu zählen mitunter zirkuläres Designs, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit der Textilprodukte sowie ihre Entsorgung, aber auch der Einsatz von Sekundärrohstoffen und die Rückverfolgbarkeit von schädlichen Chemikalien.

Referenzrahmen

Das Textilbündnis und seine Mitglieder streben eine nachhaltigere Produktion, Nutzung und Wiederverwertung von Textilprodukten und damit den Aufbau einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft im Textilsektor an. Dabei orientieren sich das Bündnis und seine Mitglieder an der EU-Strategie für Nachhaltige Textilien sowie an den Zielen und Empfehlungen des Fashion Charter for Climate Action von UNFCCC.

Die EU-Strategie für nachhaltige Textilien zielt auf reduzierte THG-Emissionen und eine optimierte Ressourcennutzung ab, unter anderem durch die Auswahl von nachhaltigen Fasern nach den Grundsätzen des Nachhaltigen Designs (nachhaltige Fasern, Langlebigkeit, Reparierbarkeit, Recyclingfähigkeit), eine höhere Recyclingquote und den Ausschluss besorgniserregender Stoffe.

Damit werden auch zentrale OECD-Sektorrisiken adressiert: Ressourceneinsatz und Umweltschutz, Chemikalieneinsatz, Abwasser und Treibhausgas-Emissionen. Die für das Bündnis abgeleiteten Anforderungen beruhen auf der EU-Textilstrategie sowie auf den Empfehlungen des Fashion Charter und sind mit Vorgaben von ZDHC zur MRSL für Chemikalieneinsatz und Wastewater Standard Foundational harmonisiert.

Anforderungen und Indikatoren

Die Zielsetzung zur Implementierung kreislaufwirtschaftlicher Prozesse und zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen ist im Unternehmen verbindlich geregelt. Eine entsprechende Grundsatzerklärung inkl. einer Beschreibung zielführender Prozesse und Maßnahmen liegt öffentlich vor und wird regelmäßig aktualisiert.

Ressourceneinsatz, Materialauswahl, textile Abfälle, Vernichtung von Neuware
Anforderungen Indikatoren

Reduktion von Primärstoffen

Der Einsatz von Primärrohstoffen wird laufend reduziert und die thermische Verwertung bzw. Deponierung von Textilien minimiert.

  • Anteil in Prozent der eingesetzten Primärrohstoffe (nach Faserart).

  • Anteil der unverkauften Neuware in Prozent zu der gesamten Neuware (inkl. gebrauchten, aber gebrauchs- und verkaufsfähigen Ware, Retouren und Reparaturen, die vernichtet und gespendet werden).

Umweltschädliche Emissionen
Anforderungen Indikatoren

Reduktion von THG-Emissionen

Die mit dem Geschäftsbetrieb des Unternehmens einhergehenden unmittelbaren und mittelbaren THG-Emissionen werden entsprechend der Zielsetzung des Fashion Charter for Climate Action laufend reduziert.

  • Scope 1 Emissionen (CO2 Eq)

  • Scope 2 Emissionen (CO2 Eq)

  • Scope 3 Emissionen (CO2 Eq)

MRSL Konformität

Der Einsatz von Chemikalien entspricht den Anforderungen von ZDHC und der Einsatz besorgniserregender Chemikalien wird nach den Anforderungen der aktuellen ZDHC MRSL reduziert (inkl. sukzessives Phase-out von PFCs).

Anteil der Produktion in Prozent, der aus ZDHC MRSL konformen Produkti[1]onsstätten stammt.

Fokusthemen im Textilbündnis

Mit Fokusthemen will das Textilbündnis, die Wirkung seiner Aktivitäten vergrößern und dazu Kräfte und Ressourcen sinnvoll bündeln.