SDG 5 – Geschlechtergleichheit

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SDG 5

SDG 5 - Geschlechtergerechtigkeit

Fast jede fünfte Frau, darunter auch Minderjährige, war in den letzten zwölf Monaten physischer oder sexueller Gewalt ausgesetzt. In 49 Ländern gibt es keine Gesetze, die sie vor dieser Gewalt schützen. Und wo Gesetze gelten, fehlt es oft an ihrer Durchsetzung. Auch im Textilsektor ist Gewalt gegen Frauen ist ein verbreitetes Problem. In einer Befragung von CARE in Textilfabriken in Kambodscha gab fast jede dritte Arbeitnehmerin an, in den letzten zwölf Monaten am Arbeitsplatz sexuell belästigt worden zu sein (CARE 2017). In 18 Ländern können Ehemänner ihre Frauen legal daran hindern, eine offizielle Arbeitsstelle anzutreten. Zudem übernehmen Frauen oft Arbeit, die schlecht oder gar nicht bezahlt ist.

Das Bündnis für nachhaltige Textilien strebt Verbesserung der Arbeitsbedingungen, dazu gehört auch die Gleichstellung der Geschlechtergleichstellung. Marken, Handel, Hersteller und die Bundesregierung verpflichten deshalb alle Produzenten und Geschäftspartner, die sozialen Bündnisziele einzuhalten. Die Bündnisinitiative Tamil Nadu hat beispielsweise zum Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie im südindischen Tamil Nadu systemisch zu verbessern und insbesondere die Situation von Frauen und Mädchen in Spinnereien sozialverträglicher zu gestalten. Ein Schulungsprogramm begleitet die Einrichtung der gesetzlich vorgeschrieben Beschwerdekomitees in Spinnereien, unter anderem in der Lieferkette von Bündnisunternehmen, und informiert Arbeiter*innen wie Management über Arbeitsrechte. 

2020 hat das Textilbündnis geschlechtsspezifische Gewalt als Jahresthema gesetzt. Seitdem engagieren sich mehr als 15 Bündnismitglieder in einer Expert*innen-Gruppe. Sie tauschen sich zum Thema aus und erarbeiten Unterstützungsangebote. Beispielsweise entwickelte die Gruppe einen Leitfaden, um geschlechtsspezifische Gewalt effektiv in Sozialaudits zu verankern, die Grenzen von Sozialaudits aufzuzeigen und diese sinnvoll in Sorgfaltspflichten-Prozesse zu integrieren. 

Im Review-Prozess 2021 mussten Bündnismitglieder erstmals verpflichtend geschlechtsspezifische Risiken in ihrer Lieferkette analysieren, adressieren und darüber berichten. Basierend auf ihrer individuellen Risikoanalyse haben die Unternehmen sich vielfältige Ziele und Maßnahmen gesetzt – wie beispielsweise die Sensibilisierung von Textilarbeiter*innen für das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt, die Unterstützung fabrikinterner Komitees oder die Verabschiedung einer Gender-Policy.

Projekte weltweit

Unter „Projekte weltweit“ finden Sie zahlreiche Projekte unserer Mitglieder, die auf verschiedene Art und Weise zur Erreichung der SDGs beitragen. Wenn Sie sich für ein bestimmtes SDG interessieren, filtern Sie am besten anhand des Sektorrisikos.

Mehr zu den einzelnen SDGs und dem Beitrag des Textilbündnisses: