Beiträge

,

Webinar Series: Europe’s Green Transition in the Textile Sector

Aktuelles
05.09.2023

Webinar Series: Europe’s Green Transition in the Textile Sector

The Partnership for Sustainable Textiles and the Green Button launch joint webinar series on upcoming legislation under the EU Textile Strategy

Join the Partnership for Sustainable Textiles and the Green Button on 21st of September 2023 for the kick-off of its upcoming six-month webinar series to learn more about the EU’s Green Deal and how it will affect the textile and garment sector. Hear from experts and stakeholders about what’s coming and how to be best prepared.

In late 2019, the European Commission published its European Green Deal, the EU’s new growth strategy to make the EU climate neutral by 2050 and to transform the EU into a modern, resource-efficient, and competitive economy. In March 2022, the publication of the Strategy for Sustainable and Circular Textiles followed, setting out a vision to ensure that: “By 2030 textile products placed on the EU market are long lived and recyclable, to a great extent made of recycled fibres, free of hazardous substances and produced in respect of social rights and the environment.”

Under these strategies, the EU Commission has put forward several far-reaching legislative initiatives, many of them are expected to enter into force from 2025 and 2026 onwards. Introducing far-reaching new design requirements, greenwashing regulation, rules to prevent overproduction and overconsumption, and rules to handle textile waste more responsibly, these initiatives will completely overhaul the rules for production, consumption, sale, and disposal of textiles in the EU.

Six-months webinar series is launching now

You want to know more about the legislative framework under the EU Green Deal and how it could initiate change and affect your business? Join us for a series of six webinars on upcoming legislation under the EU Green Deal and the EU Textile Strategy!

The webinar series will provide you with:

  • an introduction to the wider EU policy landscape and how upcoming legislations relate to international obligations
  • a deep dive into specific legislative initiatives that will transform the textile and apparel sector in the coming years
  • a better understanding of how these initiatives will likely impact companies and global supply chains.

Please click here for more information on the series.

21st of September 2023 10am – 12pm

Kick-off and deep dive into the Corporate Sustainability Due Diligence Directive

This kick-off session will set the scene for the upcoming webinars, provide an overview of the policy landscape, and dive into one of the initiatives at the heart of the Green Transition: The Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). We will look into the details of the CSDDD proposal and its likely implications for the textile sector, both for brands and retailers as well as for suppliers. We will focus on critical issues, the different positions of stakeholders, and learn about where the policy process stands.

Register here.

,

Gemeinsam in Richtung Nachhaltigkeit

Aktuelles
18.08.2023

Gemeinsam in Richtung Nachhaltigkeit

Der neue Steuerungskreis tritt seine Amtszeit an

Wir freuen uns, bekanntzugeben, dass der Steuerungskreis des Textilbündnisses vollständig ist und seine Amtszeit angetreten hat!

Der Steuerungskreis ist das oberste Entscheidungsgremium im Textilbündnis. Unter anderem entscheidet er über neue Projekte und berät zur allgemeinen Struktur und Strategie des Bündnisses. Alle zwei Jahre wählen die Mitglieder Vertreter*innen ihrer Akteursgruppe in den Steuerungskreis.

Die Bündnismitglieder wählten im Juni 2023 die Vertreter*innen neu. Dabei ergaben sich Veränderungen in vier von fünf Akteursgruppen.
Durch eine Nachwahl wird neben Katrin Kinza (Deerberg GmbH), Anna Rüchardt (HAKRO GmbH) und Kristina Seidler-Lynders (C&A Mode GmbH & Co. KG) nun auch Isabelle Ilori-King die Akteursgruppe Wirtschaft im Steuerungskreis vertreten. Sie ist Geschäftsführende Gesellschafterin der Weitblick® GmbH & Co. KG.
Wir gratulieren Frau Ilori-King zum Sitz im Steuerungskreis und bedanken uns bei allen Bewerber*innen für die Kandidatur! 

Die Zusammensetzung des Steuerungskreises finden Sie auf unserer Webseite

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Steuerungskreis die Textilindustrie nachhaltig zu gestalten und dass das Bündnis auch künftig eine Vorreiterrolle für gerechte Textillieferketten einnehmen wird!  

,

KlarTEXt: Neue Plattform für eine nachhaltige Textilindustrie der Hochschule Niederrhein ist gestartet

Aktuelles
03.08.2023

KlarTEXt

Neue Plattform für eine nachhaltige Textilindustrie der Hochschule Niederrhein ist gestartet

Mehrwert durch Kooperation: Mit KlarTEXt ist im Mai ein Forschungs- und Kollaborationsprojekt gestartet, das Kreislaufwirtschaft in Forschung und Praxis voranbringen will. Hindernisse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Textilindustrie sollen identifiziert und durch gemeinsame Maßnahmen überwunden werden. Damit unterstützt die neue Kooperationsplattform das Ansinnen der EU-Textilstrategie, den Übergang zu einer nachhaltigen Textilwirtschaft zu fördern.

Ob Mode oder Workwear, Outdoor- oder Heimtextilien: Forschende und Expert*innen teilen auf der KlarTEXt Plattform ihre Kenntnisse rund um Materialien, Funktionen, Zirkularität und Ressourceneffizienz. Insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen können auf dieses Wissen zugreifen, um ihre Textilien nachhaltiger zu gestalten und dabei die eigene Innovationskraft zu stärken. Gleichzeitig sollen auch Verbraucher*innen durch KlarTEXt über Hintergründe, Zusammenhänge und wesentliche Entwicklungen informiert werden.

Das Sektorvorhaben Nachhaltiger Konsum, zu dem auch das Bündnis für nachhaltige Textilien und das staatliche Siegel Grüner Knopf gehören, vertritt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH als Partner bei KlarTEXt. Das Projekt wird über vier Jahre mit rund zwei Millionen Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Mit an Bord sind u.a. die Fraunhofer-Gesellschaft, DWI Leibniz Institut, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Nova-Institut, Cluster Industrielle Biotechnologie sowie C&A’s FIT GmbH.

Hier erfahren Sie mehr zu KlarTEXt: Neue Kooperationsplattform für eine nachhaltige Textilwirtschaft startet – Hochschule Niederrhein (hs-niederrhein.de)

,

Schritt für Schritt zur Kreislauffähigkeit

Aktuelles
13.07.2023

Schritt für Schritt zur Kreislauffähigkeit

Textilbündnis-Projekt „Kreislauffähige Produktklone II“ legt weitere Empfehlungen zum Produkt-Design vor

Im Rahmen der zweiten Phase des Produktklone-Projekts des Bündnisses für Nachhaltige Textilien hat das Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung (FTB) der Hochschule Niederrhein (HSNR) erneut konkrete Handlungsempfehlungen für ein nachhaltiges Produktdesign vorgestellt. Anhand der zwei Produktgruppen „Steppjacke“ und „Hemd“ wurden im Projekt „Produktklon II“ Hindernisse für die Kreislauf- und Recyclingfähigkeit der Produkte identifiziert und nachhaltigere Alternativen vorgestellt. Vier Mitgliedsunternehmen brachten dafür ihre konkreten Produkte ein, teilten Ergebnisse der Analyse und arbeiteten gemeinsam an Lösungen und Verfahren. Das Projekt baut auf den Erkenntnissen aus der vorangegangenen Untersuchung „Produktklon I“ auf, bei der eine große Anzahl verschiedener Produkte untersucht wurden: von Brautkleid, über Bettwäsche und Workwear bis hin zur Treckingjacke und zur Socke.

Designlösungen im Einklang mit der EU-Ökodesign-Verordnung

Das Projekt zielte auf nachhaltige Designlösungen, die im Einklang mit den künftigen Anforderungen der EU-Ökodesign-Verordnung stehen und gleichzeitig, den grundlegenden Konflikt zwischen Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit von Textilien berücksichtigen. Denn hier schlummern gleich mehrere Zielkonflikte: Ein größerer Anteil an recycelten Fasern im Produkt verkürzt z.B. oft die Nutzungsdauer. Eine Funktionalisierung von Textilien verlängert ihre Lebensdauer, erschwert aber ihr Faser-zu-Faser-Recycling. Ein zeitloses Design für die längere Nutzbarkeit steht im Konflikt mit dem Wunsch nach saisonalem und modischem Design.

Zielkonflikte? Aufeinanderfolgende Produkt-Generationen könnten die Lösung sein

Um diese Zielkonflikte zu mildern, sollen – so die Empfehlung der Hochschule Niederrhein – die Anforderungen der EU-Ökodesign-Verordnung schrittweise in drei bis fünf aufeinanderfolgenden Produkt-Generationen umgesetzt werden: Bei der Produktgruppe Hemd soll z.B. in der ersten Generation zunächst die Haltbarkeit eines Textils im Vordergrund stehen, in der zweiten Generation dann soll ihr Rezyklatanteil erhöht werden, um schließlich in der dritten Generation die Recyclingfähigkeit auszubauen.

Reparierfähigkeit und modulares Design

Für die Produktkategorie Steppjacke wurde Haltbarkeit als wesentliches Merkmal identifiziert, daher gilt die Reparierfähigkeit als entscheidender Zwischenschritt. Insbesondere bei Reißverschlüssen z.B. werden verschiedene Ansatzpunkte ausgemacht, die Material, Fertigung und den Einsatz von Normgrößen für eine bessere und günstigere Ersetzbarkeit betreffen. Potenziale ergeben sich in der Kategorie Jacke aber auch durch einen modularen Aufbau: Ein variables Design – zum Beispiel durch Wendejacken, herausnehmbare Innenjacken oder abnehmbare Ärmel – erhöht den Nutzungsbereich der Jacke und kann gleichzeitig Impulse für den Zielkonflikt zwischen einem langlebigen zeitlosen Design und kurzfristigen Modetrends geben.

Fit für künftige Verfahren

Weitere Vorteile ergäben sich u.a. durch veränderte Schnittmuster mit weniger Teilen, Fertigungstechniken, die den Einsatz von Elastan für Bündchen ersetzen oder den Einsatz von Sekundärrohstoffen wie buntem Polyester aus Post-Consumer-Waste statt aus PET-Flaschen. Auslesbare QR-Codes ermöglichen das Scannen und Erkennen der Materialzusammensetzung, erleichtern die spätere Trennung. Als Digitaler Produktpass könnten diese Informationen so auch Endkonsument*innen zur Verfügung gestellt werden. Der Einsatz von Monomaterialien und selbstauflösenden Garnen legt darüber hinaus den Grundstein für zukünftige Recyclingverfahren, die aktuell noch im Pilotstadium, und daher noch nicht verfügbar sind.

Das Projektteam schlussfolgert: Mindestens fünf Kriterien der künftigen EU-Ökodesign-Verordnung widmen sich der Kreislaufwirtschaft. Eine frühzeitige Auseinandersetzung und Vorbereitung auf die Neuerungen, die die EU-Textilstrategie mit sich bringen wird, ist für die europäischen Textil- und Bekleidungswirtschaft entscheidend. Die Herausforderungen und Zielkonflikte lassen sich am besten überwinden, wenn Unternehmen Lösungen gemeinsam herbeiführen. Der Austausch und Kooperationen zwischen Brands sind hier entscheidend. Gleichzeitig können sie so von der Verwendung von Sekundärmaterialien, von gemeinsamer Beschaffung größerer Materialmengen und geteilter Logistik profitieren. 

Die Analysen entstanden unter der Leitung von Prof. Dr. Maike Rabe, Prof. Dipl. Ellen Bendt sowie Benita Rau vom Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung (FTB) der Hochschule Niederrhein (HSNR), die Unternehmen Blutsgeschwister, Hakro, Seidensticker und S.Oliver brachten ihre Produkte ein. Im Austausch mit den Unternehmen hat ein Team aus Studierenden an der HSNR Lösungen für die in der Analyse aufgebrachten Aspekte erarbeitet und die Plausibilität der Designänderungen geprüft. Beteiligt waren: Berat Arici, Nadine Bullerdiek, Sakshi Chaudhary, Pauline Jetter, Malina Lumpp, Jana Oldenburg, Rosalie Schilling, Tamara Theilmann, Yifan Yang.

,

We continue collaborating with Fair Wear on a joint grievance mechanism approach

Aktuelles
07.07.2023

Collaboration on joint grievance mechanism approach

Fair Wear and the Partnership for Sustainable Textiles continue working on the improvement of effective access to remedy
Cooperation between the Partnership and Fair Wear enters a second phase

Following a first pilot phase that generated some key learning, the cooperation of Fair Wear and the German Partnership on Sustainable Textiles (PST) will continue into a second 18 months pilot phase. Under the first phase, Fair Wear opened its grievance mechanism to the members of other industry initiatives for the first time. Now, the aim is to scale up by expanding to further countries. Besides the two production countries included in the first phase, India and Vietnam, the project will now also take place in Bangladesh, Turkey, and in Eastern European countries. The project seeks to provide access to remedy for more workers in the textile and garment industry, while at the same time testing a model for a jointly accessible grievance mechanisms – addressing the risks of multiple remedy systems existing in parallel and confusion for the intended users. As of May 2023, the participating brands are Textilkontor Walter Seidensticker GmbH & Co. KG, textilhandel-cotton-n-more GmbH, Karl Diekhoff GmbH & Co. KG and Esprit Europe Services GmbH. From the side of the civil society PST members, the project is accompanied by FEMNET e.V.

Expanding the complaint mechanism to provide remedy to more workers

Fair Wear’s grievance mechanism is easily accessible for factory workers, who can call or text a local complaints handler to raise a complaint. After checking whether the complaint falls under the mandate of Fair Wear, the claim is forwarded to the brand to approach the concerned factory. The involved parties work together to solve the problem and find remedy for the affected worker(s). The system is based on the principle of shared responsibility between the brand and the factory, and using the leverage that brands have at factories to facilitate remediation. Throughout the process, Fair Wear protects the complainant’s identity, while involving other stakeholders such as worker representatives and unions or providing support for undertaking legal steps if necessary. The complaints are open to the public in an anonymised form on the Fair Wear Website.

Awareness is key

A grievance mechanism can only work if the intended users know about it and trust it. Based on the takeaways of the first phase, the project will put a stronger focus on raising awareness amongst workers. Fair Wear will visit some of the participating production locations to ensure that workers know about their rights and the existence and benefit of the Fair Wear mechanism. In parallel, the project partners (especially FEMNET and the PST) will work on an approach to involve local NGOs and worker organisations in awareness raising and accompanying workers in filing complaints where necessary. Furthermore, there will be onboarding sessions for the factory management, highlighting the benefits of trusted complaint mechanisms to foster a supportive environment for the project and enhance their participation and cooperation.

Benefits for all

The project’s main objective is to provide effective access to remedy to textile and garment workers to address violations of their labour rights safely and anonymously, and thus improve their overall working conditions. But the participating brands and factories also benefit from this, as the project addresses substantial requirements from the UN Guiding Principles and the OECD guidelines. As national and European level legislation is brought in, these guidelines will become binding. By participating, the companies can share experience, identify best practices and get on track with the human rights due diligence obligations. At the same time, Fair Wear, the PST and other multi-stakeholder initiatives will gain worthwhile experience about the process of scaling up existing grievance mechanisms to a jointly usable system, for more coherence and coordination in providing effective access to remedy. This knowledge will likely shape future projects to cover even more workers with trustworthy and reliable remedy structures and contribute to efforts on aligning the approaches of different initiatives.

,

Mitgliedschaft hat einen neuen Steuerungskreis gewählt

Aktuelles
27.06.2023

Bündnismitglieder haben einen neuen Steuerungskreis gewählt

Das Textilbündnis startet mit einem neuen Steuerungskreis in die nächste Runde. In dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiierten Bündnis kommt es zu Veränderungen in vier von fünf Akteursgruppen. Dem zentralen Entscheidungsgremium der Multi-Stakeholder-Initiative werden künftig mehr Frauen als Männer angehören. Der neue Steuerungskreis wird die im letzten Jahr beschlossene strategische Neuausrichtung weiter vorantreiben, so dass das Bündnis auch im Kontext der neuen gesetzlichen Anforderungen weiter als Vorreiter-Allianz für faire Lieferketten wirken wird.

Die Ergebnisse der Wahl im Überblick

Folgende Kandidat*innen konnten die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen (alphabetische Reihenfolge):

Wirtschaft

  • Katrin Kinza (Deerberg GmbH)
  • Anna Rüchardt (HAKRO GmbH)
  • Kristina Seidler-Lynders (C&A Mode GmbH & Co. KG)
  • Tobias Wollermann (Otto Group)

Tobias Wollermann nimmt die Wahl nicht an und scheidet damit vorzeitig wieder aus dem Steuerungskreis aus. Für diesen Sitz wird es eine Nachwahl geben, deren Ergebnis voraussichtlich am 16.8.2023 feststeht und bekannt gegeben wird.

Nichtregierungsorganisationen

  • Alexandra Caterbow (HEJSupport e.V.)
  • Berndt Hinzmann (INKOTA-netzwerk e.V.)
  • Lavinia Muth (FEMNET e.V.)

Bundesregierung

  • Moritz Blanke (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
  • Anja Mager (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
  • Dirk Meyer (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Standardorganisationen

  • Claudia Kersten (Global Standard gemeinnützige GmbH)

Gewerkschaften

  • Annika Wünsche (Deutscher Gewerkschaftsbund)

Kristina Seidler-Lynders von der C&A Mode GmbH & Co. KG ist neu in den Steuerungskreis gewählt worden und will ihre Rolle konstruktiv und ambitioniert angehen: „Ich bedanke mich für das Vertrauen in meine Kandidatur und freue mich, dass ich künftig die Mitglieder der Akteursgruppe Wirtschaft vertreten und aktiv zur strategischen Ausrichtung und zur Ausgestaltung der Bündnisarbeit beitragen darf. Es gibt zahlreiche Herausforderungen für die Branche, für die im Textilbündnis gemeinschaftlich Lösungen gefunden werden. Hier liegt das größte Potential im Bündnis. Ich freue mich gemeinsam mit den anderen Akteursgruppen an innovativen und progressiven Lösungen zu arbeiten, einen Beitrag für faire Lieferketten zu leisten und gleichzeitig die Branche voranzubringen.“

Auch Anna Rüchardt von HAKRO blickt der neuen Aufgabe mit Tatendrang entgegen: „Ich freue mich sehr, die Zukunft des Textilbündnisses als Mitglied des Steuerungskreises aktiv mitzugestalten und alle Mitgliedsunternehmen mit zu vertreten. Wir brauchen Lösungen, an die noch keiner gedacht hat. Lösungen, die wir in der Praxis umsetzen können. Lösungen, die uns helfen, unser Wirtschaften zum positiven zu verändern und unserer Verantwortung als Unternehmen gerecht zu werden, auch um uns wirtschaftlich abzusichern. Genau diese Schnittmenge aus positivem Impact in den Lieferketten und Umsetzbarkeit in der Unternehmenspraxis gilt es, für uns auszutarieren, damit das Textilbündnis bestmöglich unterstützend wirken kann. Dafür freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den Vertreter*innen aller Akteursgruppen.“

Lavinia Muth von Femnet ist ebenfalls zum ersten Mal dabei, sie folgt in der Akteursgruppe Zivilgesellschaft auf Gisela Burckhardt, die nicht mehr angetreten ist. „Ich freue mich, dass ich als Vertreterin der Zivilgesellschaft in den Steuerungskreis des Bündnisses für nachhaltige Textilien gewählt wurde. Gemeinsam mit Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk und Alexandra Caterbow von HEJSupport ist es unser Ziel, weiterhin Grenzen zu verschieben und im Speziellen im konstruktiven Diskurs mit der Wirtschaft positive Veränderungen für existenzsichernde Löhne und Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Die jüngsten Wahlen haben eine Welle von neuen Gesichtern in den Steuerungskreis hervorgebracht, die die Vielfalt und Dynamik unserer gemeinsamen Bemühungen symbolisieren.”

Linda Schraml, Leiterin des Bündnissekretariats, sieht in der Wahl ein Momentum für Veränderung: „Die zahlreichen Kandidaturen spiegeln die hohe Relevanz des Textilbündnisses wider und die neuen Mitglieder des Steuerungskreises werden sicherlich eigene Akzente setzen, die eine neue Dynamik entfalten werden. Ich gratuliere allen gewählten Vertreter*innen zu ihrer Wahl und freue mich, mit Ihnen und allen Mitgliedern im Bündnis gemeinsam die Neuausrichtung des Bündnisses weiter mit Leben zu füllen, um menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten weiter in globalen Lieferketten zu verankern, Wirkung in den Produktionsländern zu verstärken und zu den Fokusthemen Existenzsichernde Löhne und Einkaufspraktiken, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz, Geschlechtergerechtigkeit und Beschwerdemechanismen und Abhilfe Impulse zu setzen. Gleichzeitig möchte ich mich herzlich bei allen nun ausscheidenden Steuerungskreis-Mitgliedern für die Zusammenarbeit bedanken. Sie haben die Richtung, die das Textilbündnis genommen hat, entscheidend mitgeprägt, und auch mit der Neuausrichtung bewiesen, dass das Textilbündnis eine Vorreiter-Allianz ist.“

Der Steuerungskreis ist das oberste Entscheidungsgremium im Textilbündnis. In seinen Sitzungen entscheidet der Steuerungskreis unter anderem die strategische Ausrichtung des Bündnisses. Alle zwei Jahre wählen die Mitglieder der verschiedenen Akteursgruppen ihre Vertreter*innen für den Steuerungskreis. Die Stimmabgabe für die aktuelle Wahl war in dem Zeitraum 01.06.2023 bis 21.06.2023 möglich.

Das Bündnis für nachhaltige Textilien wurde 2014 in einem kaum regulierten Umfeld als freiwillige Multi-Stakeholder-Initiative gegründet. Gemeinsam arbeiten Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft daran, dass menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten in Deutschland, Europa und weltweit umgesetzt werden. Mit der Offenlegung von Lieferanteninformationen und der verpflichtenden Beteiligung an Initiativen in Produktionsländern zu Fokusthemen möchte das Bündnis über gesetzliche Anforderungen hinausgehen und insbesondere Veränderungen vor Ort initiieren.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist zum 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getreten. Darin sind die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten für Unternehmen erstmals verbindlich geregelt ist.

,

Über 25.500 Arbeiter*innen nahmen an Schulungen zu fabrikinternen Beschwerdemechanismen teil

Aktuelles
31.05.2023

Über 25.500 Arbeiter*innen nahmen an Schulungen zu fabrikinternen Beschwerdemechanismen teil

Das Projekt "Stärkung fabrikinterner Beschwerdemechanismen in der pakistanischen Textilindustrie" ist erfolgreich abgeschlossen.

Das Projekt wurde im Februar 2021 mit dem Ziel gestartet, Lieferanten bei der Einführung oder Weiterentwicklung effektiver interner Beschwerdemechanismen zu unterstützen und Management sowie Arbeiter*innen in einen Dialog zu bringen, um Vorfälle und Beschwerden zu lösen (siehe Artikel von Fairtrade zu Beginn des Projekts). Die Beschwerden können Aspekte wie z.B. unsicheres Arbeitsumfeld, erzwungene Überstunden, unzureichende Löhne, Belästigung betreffen. Mit Abschluss des Projekts wurden in 16 Fabriken Beschwerdekomitees eingerichtet. 303 Arbeiter*innen, ausgebildet als Mastertrainer*innen, schulten mehr als 25.500 Mitarbeitende in 640 individuellen Orientierungssitzungen.

Das Bündnis für nachhaltige Textilien (BnT), das GIZ-Programm TextILES, Fairtrade Deutschland und die Unternehmensmitglieder Primark, Takko, HUGO BOSS, Kettelhack und tex idea setzten das Projekt gemeinsam um. Der Projektaufbau basierte auf den Erfahrungen und Praktiken des Fairtrade-Textilprogramms, das seit 2014 in Indien erfolgreich umgesetzt wird. Das Projekt begann Ende März mit einem Trainingsseminar in Dubai, bei dem Fairtrade-Trainer*innen aus Indien ihr Wissen mit dem ausgewählten Trainer*innenteam aus Pakistan teilten. In der Zwischenzeit führten die fünf Bündnismitglieder Gespräche mit ihren Lieferanten zur Teilnahme am Projekt.

Kick-off Meetings in Punjab und Karatchi

Insgesamt wählten die Mitgliedsunternehmen neun Fabriken für die Zusammenarbeit aus. Sieben weitere wurden vom GIZ-Programm TextILES nominiert, das über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der pakistanischen Textilindustrie zu Nachhaltigkeitsthemen verfügt. Die teilnehmenden Zulieferer wurden zu einem Kick-off-Meeting in Punjab oder Karatchi eingeladen, um sich über die Projektdetails, die rechtliche Situation in Pakistan sowie die Grundlagen effektiver Beschwerdemechanismen zu informieren. Diese beiden Sitzungen wurden von den Beteiligten gut aufgenommen: „Der Aktionsplan hat uns ein klares Bild von der Durchführung des Projekts vermittelt. Wir wissen jetzt, was unter einer Beschwerde zu verstehen ist und wann und wie sie angehört, behandelt und gelöst werden sollte.” (Manager HR & Compliance, teilnehmender Zulieferer)

Aufbau von Beschwerdekomitees in 16 Fabriken

Das lokale Ausbilderteam machte sich in allen 16 Fabriken ein Bild der Ausgangslage. Die Daten zeigten, dass die Mehrheit der Fabriken vor Beginn des Projekts keine Beschwerdekomitees eingerichtet hatte. Dort wo es sie gab, hatten die Arbeiter*innen kaum Kenntnis über ihre Funktionen. Nur in einer einzigen Fabrik gab es ein Verzeichnis der Beschwerdefälle. Daraufhin wurden in allen 16 Fabriken Beschwerdekomitees eingerichtet und geschult. Sie bauten ihre Fähigkeiten aus und stärkten Verantwortlichkeiten. Die Komitees erhielten auch Materialien wie Vorlagen für die Einreichung und Dokumentation (in Englisch und Landessprache) von Beschwerden.

Um sicherzustellen, dass alle Arbeitnehmenden mit den neuen Strukturen vertraut sind, führte das Team verschiedene Schulungen durch, in denen 230 männliche und 73 weibliche Arbeitnehmende als Master-Trainer*innen ausgebildet wurden. Anders als in anderen Textilproduktionsländern ist die Belegschaft in Pakistan überwiegend männlich. Die Master-Trainer*innen erwarben Kenntnisse über die Rechte der Arbeitnehmenden und das Beschwerdeverfahren. Sie entwickelten selbst ein Vorgehen mit dem Ziel, ihr Wissen an die gesamte Belegschaft weiterzugeben. In insgesamt 640 individuellen Orientierungssitzungen gaben diese 303 Master-Trainer*innen die Informationen an mehr als 25.500 Kolleg*innen weiter – während oder zwischen den Schichten in der Fabrik.

Projektteilnehmende unterstützen die Fortsetzung des Projekts

Der lokale Projektkoordinator führte im November und Dezember 2022 Nachprüfungen durch. Das Ergebnis: In allen 16 Fabriken wurden Beschwerdekomitees eingerichtet und die Mitglieder dieser Komitees sowie die jeweiligen Verfahren sind der Belegschaft bekannt. Zum Abschluss des Projekts lud das lokale Trainer*innenteam das Management aller teilnehmenden Zulieferer zu gemeinsamen Austauschtreffen in Punjab und Karatchi ein, um ihre Erkenntnisse und Ergebnisse zu präsentieren sowie Erfahrungen zu teilen. Alle Teilnehmenden zeigten sich sehr aufgeschlossen und engagiert. Darüber hinaus wurde eine externe Evaluierung durchgeführt, um die Auswirkungen der Projektmaßnahmen zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass alle teilnehmenden Fabriken Beschwerdekomitees eingerichtet haben und alle Mitglieder in ihren Aufgaben und Verantwortlichkeiten geschult wurden. Fast alle Arbeiter*innen (mehr als 90 %), die nach dem Zufallsprinzip für Interviews ausgewählt wurden, bestätigen, dass sie mit dem neu eingerichteten Beschwerdemechanismus zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind. Einige Befragte nannten Beispiele für konkrete Veränderungen nach der Implementierung:

“Ich denke, dass das Beschwerdemanagementsystem ganz besonders der weiblichen Arbeiterschaft zugutekommt […]. Die Auswirkungen des Systems sehe ich darin, dass die Arbeiterinnen dem Beschwerdemanagement-Komitee ihre Bedenken zuvor über fehlende Ausstattung und Erholungsmöglichkeiten während der Pausenzeiten mitgeteilt haben. Jetzt haben die Frauen in unserer Fabrik einen separaten Gebetsbereich für Frauen, eine Kindertagesstätte für Frauen mit minderjährigen Kindern, einen speziellen Kantinenbereich für Frauen in der Fabrik, und all dies geschah nach der Gründung des Beschwerdemanagement-Komitees und als die Bedenken der Frauen hervorgehoben wurden. Wir können mit Sicherheit sagen, dass das neue Beschwerdemanagementsystem Ungleichbehandlung minimiert hat.”

“Ich fand diese GMP-Reise wirklich voller Lernmöglichkeiten, die uns helfen, die Funktionalität unseres internen Beschwerdemanagementsystems und seine Effektivität vor Ort zu stärken. Während des gesamten Prozesses habe ich erlebt, wie sich die Mitarbeiter*innen in diesem gut strukturierten Programm von der Auftaktsitzung bis zum Umsetzungsprogramm auf außergewöhnliche Art und Weise engagierten. Es wird sicherlich unser Selbstvertrauen stärken und unser Beschwerdemanagement durch das von den kompetenten und erfahrenen Trainern der GIZ und Fairtrade vermittelte Wissen verbessern.” (Sr Manager System & Compliance, teilnehmender Zulieferer) 

Das Projekt wurde gemeinsam durch Beiträge der GIZ, der fünf Partnerunternehmen und Fairtrade Deutschland finanziert. In regelmäßigen Treffen kamen die Marken, die GIZ und Fairtrade Deutschland zusammen, um den Projektfortschritt zu besprechen. Während diese Projektphase nun zu Ende geht, war sich die Gruppe bereits einig, dass die positive Resonanz nach einer Fortsetzung der großartigen Arbeit vor Ort ruft. “Es ist großartig zu sehen, dass die Maßnahmen für die Fabriken von Bedeutung waren und einige unmittelbare Veränderungen für die Arbeiter brachten. Nun rufen wir Marken und Fabriken gleichermaßen auf, die Arbeit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Beschwerdemechanismen und weitere Instrumente fortzusetzen. Wir sind bereit, durch unser Fairtrade-Textilprogramm und unseren Standard zu unterstützen.”, sagte Dr. Bettina von Reden, Head of International Projects and Partnerships at Fairtrade Germany.

,

Towards decent work for all

Aktuelles
25.04.2023

Towards decent work for all

Asia’s textile industry 10 years after Rana Plaza

Tuesday, 25 April 2023 | 9:00 AM – 1:00 PM (CEST)
GIZ Representation | Reichpietschufer 20 | 10785 Berlin, Germany and virtually (hybrid event)

Ten years ago, on 24 April 2013, the Rana Plaza building collapsed, killing over 1,000 people. Just a few months earlier, in September 2012, a fatal fire killed more than 250 workers at the Ali Enterprise textile factory in Pakistan. These terrible disasters cast a harsh spotlight on the dark side of the global textile supply chain. It generated a surge of action, with activist groups and civil society organizations lobbying for better health and safety conditions for garment workers.

In Bangladesh, the Accord on Fire and Building Safety (ACCORD), a legally binding agreement aimed at ensuring that garment workers have safe workplaces, was established, succeeded by the Ready Made Garment Sustainable Council (RSC) being set up in May 2020. In Germany, the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ) launched the Partnership for Sustainable Textiles as well as the state-run textile certification label Green Button.

BMZ is hosting this event to highlight the improvements in Asia’s textile industry and to discuss remaining challenges. Parliamentary State Secretary to the Federal Minister for Economic Cooperation and Development Dr. Bärbel Kofler will be discussing these questions together with other high-level speakers.

The event will take place in Berlin and will be streamed live. For the latest information on the event, please send an email to decentwork@greenstorming-event.de. You can access the live stream via this link on April 25: Decent work for all: Asia’s textile industry 10 years after Rana Plaza.

,

Arbeitstreffen 2023 am 26. April in Berlin

Aktuelles
26.04.2023

Arbeitstreffen 2023 am 26. April in Berlin

Change of Perspective

Am 26. April 2023 findet im artloft.berlin das diesjährige Arbeitstreffen des Textilbündnisses statt. Bündnismitglieder sind wie schon im letzten Jahr eingeladen, Themen vorzuschlagen, an denen sie zusammen mit den anderen Mitgliedern in Workshops arbeiten möchten.

Die Veranstaltung steht unter dem Motto Perspektivwechsel. Bei einem Panel geht es zum Beispiel darum, wie einkaufende Unternehmen Rechteinhaber*innen bei Zulieferern und in den Produktionsländern besser in ihren Geschäftspraktiken berücksichtigen können. Es diskutieren:

  • Nazma Akter, Founder and Executive Director Awaj Foundation/ President Sommilito Garments Sramik Federation/ Co-chair of Asia Pacific Women’s Committee of IndustriALL Global Union (NGO/trade union BGD)
  • Thivya Rakini Sesuraj, President Tamil Nadu Textile and Common Labour Union
  • Padma-Dolma Fielitz, German Institute for Human Rights
  • Tianne Groeneveld, Head of Human Rights, Tchibo GmbH

Darüber hinaus gibt es einen Input zum Thema „Worker-centred instruments to address workplace related risks and harms – Dindigul Agreement and Accord“. Das Textilbündnis plant, das Dindigul Agreement zu unterstützen, das erste rechtsverbindliches Übereinkommen zu Geschlechtsspezifischer Gewalt in Asien. Mehr dazu in diesem Aktuelles-Beitrag.

Agenda

Schon am Vorabend können sich die Bündnismitglieder bei einem gemeinsamen Abendessen austauschen und vernetzen.

Mitglieder finden weitere Informationen zum Event und zur Anmeldung im Mitgliederbereich:

Externe, die gerne am Arbeitstreffen teilnehmen möchten, wenden sich bitte an mail@textilbuendnis.com.

,

Webinar zum Employment Injury System Pilotprojekt in Bangladesch

Aktuelles
15.03.2023

Webinar zum Employment Injury System Pilotprojekt in Bangladesch

Pilotprojekt für ein soziales Sicherungssystem

Das „Employment Injury Scheme“ (EIS) ebnet seit 2021 den Weg, um in Bangladesch ein längst überfälliges Sozialversicherungssystems für Beschäftigte einzuführen. Wenn Arbeitsunfälle zu dauerhafter Invalidität oder sogar zum Tod führen, sollen Arbeitnehmende oder ihre Angehörigen Zahlungen in Form von Renten erhalten.

Marken, die in Bangladesch einkaufen, machten sich dafür stark, dass Beschäftigte in Lieferketten bei arbeitsbedingten Verletzungen wirksame Unterstützung erhalten. Daher initiierten sie das EIS.

Im September 2019 gelang ein entscheidender Schritt hin zu einem angemessenen Schutz: Die Regierung von Bangladesch, die ILO und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) einigten sich darauf, ein Pilotprojekt für ein EIS für den RMG-Sektor zu initiieren. Es wurde vereinbart, dass die ILO und die GIZ bei der Einrichtung der administrativen Prozesse eng zusammenarbeiten. Sie sollen auch dabei unterstützen, dass ein dauerhafter, gesetzlicher EIS entsteht. Der EIS-Pilot wurde am 21. Juni 2022 offiziell gestartet und hat eine Laufzeit von 3 bis 5 Jahren.

Das Pilotprojekt hat zwei Komponenten:

  1. Datenerhebung und Kapazitätsaufbau zu Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und Rehabilitation auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe von Betrieben
  2. Risikoteilung für langfristige Leistungen: Zahlung von ILO-konformen Entschädigungen im Falle von dauerhafter Invalidität oder Tod für den gesamten exportorientierten RMG-Sektor
Wie sich Markenunternehmen und Einzelhändler engagieren können

Silvia Popp vom GIZ-Vorhaben Social Protection in Bangladesch stellte das EIS Pilotprojekt am 06. März in einem Webinar vor, an dem mehr als 20 Bündnismitglieder teilnahmen. Sie ging auch darauf ein, wie Marken und Einzelhändler zum Erfolg des EIS Pilot beitragen
können:

  • Sie beteiligen sich an der Finanzierung des Projekts.
  • Sie unterstützen ausgewählte nationale Zulieferer.
  • Sie sind im ständigen Austausch mit Zulieferern besonders in Bezug auf Kommunikation in Form von Kampagnen. So soll sichergestellt werden, dass Arbeitnehmende den EIS Pilot kennen.
Hintergrund

Bangladesch ist der zweitgrößte Bekleidungshersteller der Welt. Trotzdem ist es das einzige Land dieser Branche, in dem es kein formalisiertes System zum Schutz und zur Entschädigung bei Arbeitsunfällen gibt. Zwar bestehen weltweit vereinbarte Mindeststandards für Arbeitsunfälle, auf die Beschäftigte Anspruch haben. Bislang erhalten Arbeitnehmer*innen in Bangladesch diese Leistungen meist nicht. Das soll sich mit dem EIS ändern.

Dabei ist zu beachten, dass der EIS Pilot durch die Teilnahme von Marken finanziert wird. Deshalb ruft das EIS Pilotprojekt Unternehmen dazu auf, sich zu beteiligen, um Arbeitnehmer*innen in Bangladesch Leistungen in Falle von Arbeitsunfällen zu ermöglichen.

Kontakt

Wenn Sie sich bei dem EIS Pilot engagieren möchten oder weitere Informationen wünschen, dann kontaktieren Sie uns gern unter mail@textilbuendnis.com.