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Mitgliedschaft hat einen neuen Steuerungskreis gewählt

Aktuelles
27.06.2023

Bündnismitglieder haben einen neuen Steuerungskreis gewählt

Das Textilbündnis startet mit einem neuen Steuerungskreis in die nächste Runde. In dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiierten Bündnis kommt es zu Veränderungen in vier von fünf Akteursgruppen. Dem zentralen Entscheidungsgremium der Multi-Stakeholder-Initiative werden künftig mehr Frauen als Männer angehören. Der neue Steuerungskreis wird die im letzten Jahr beschlossene strategische Neuausrichtung weiter vorantreiben, so dass das Bündnis auch im Kontext der neuen gesetzlichen Anforderungen weiter als Vorreiter-Allianz für faire Lieferketten wirken wird.

Die Ergebnisse der Wahl im Überblick

Folgende Kandidat*innen konnten die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen (alphabetische Reihenfolge):

Wirtschaft

  • Katrin Kinza (Deerberg GmbH)
  • Anna Rüchardt (HAKRO GmbH)
  • Kristina Seidler-Lynders (C&A Mode GmbH & Co. KG)
  • Tobias Wollermann (Otto Group)

Tobias Wollermann nimmt die Wahl nicht an und scheidet damit vorzeitig wieder aus dem Steuerungskreis aus. Für diesen Sitz wird es eine Nachwahl geben, deren Ergebnis voraussichtlich am 16.8.2023 feststeht und bekannt gegeben wird.

Nichtregierungsorganisationen

  • Alexandra Caterbow (HEJSupport e.V.)
  • Berndt Hinzmann (INKOTA-netzwerk e.V.)
  • Lavinia Muth (FEMNET e.V.)

Bundesregierung

  • Moritz Blanke (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
  • Anja Mager (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
  • Dirk Meyer (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Standardorganisationen

  • Claudia Kersten (Global Standard gemeinnützige GmbH)

Gewerkschaften

  • Annika Wünsche (Deutscher Gewerkschaftsbund)

Kristina Seidler-Lynders von der C&A Mode GmbH & Co. KG ist neu in den Steuerungskreis gewählt worden und will ihre Rolle konstruktiv und ambitioniert angehen: „Ich bedanke mich für das Vertrauen in meine Kandidatur und freue mich, dass ich künftig die Mitglieder der Akteursgruppe Wirtschaft vertreten und aktiv zur strategischen Ausrichtung und zur Ausgestaltung der Bündnisarbeit beitragen darf. Es gibt zahlreiche Herausforderungen für die Branche, für die im Textilbündnis gemeinschaftlich Lösungen gefunden werden. Hier liegt das größte Potential im Bündnis. Ich freue mich gemeinsam mit den anderen Akteursgruppen an innovativen und progressiven Lösungen zu arbeiten, einen Beitrag für faire Lieferketten zu leisten und gleichzeitig die Branche voranzubringen.“

Auch Anna Rüchardt von HAKRO blickt der neuen Aufgabe mit Tatendrang entgegen: „Ich freue mich sehr, die Zukunft des Textilbündnisses als Mitglied des Steuerungskreises aktiv mitzugestalten und alle Mitgliedsunternehmen mit zu vertreten. Wir brauchen Lösungen, an die noch keiner gedacht hat. Lösungen, die wir in der Praxis umsetzen können. Lösungen, die uns helfen, unser Wirtschaften zum positiven zu verändern und unserer Verantwortung als Unternehmen gerecht zu werden, auch um uns wirtschaftlich abzusichern. Genau diese Schnittmenge aus positivem Impact in den Lieferketten und Umsetzbarkeit in der Unternehmenspraxis gilt es, für uns auszutarieren, damit das Textilbündnis bestmöglich unterstützend wirken kann. Dafür freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den Vertreter*innen aller Akteursgruppen.“

Lavinia Muth von Femnet ist ebenfalls zum ersten Mal dabei, sie folgt in der Akteursgruppe Zivilgesellschaft auf Gisela Burckhardt, die nicht mehr angetreten ist. „Ich freue mich, dass ich als Vertreterin der Zivilgesellschaft in den Steuerungskreis des Bündnisses für nachhaltige Textilien gewählt wurde. Gemeinsam mit Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk und Alexandra Caterbow von HEJSupport ist es unser Ziel, weiterhin Grenzen zu verschieben und im Speziellen im konstruktiven Diskurs mit der Wirtschaft positive Veränderungen für existenzsichernde Löhne und Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Die jüngsten Wahlen haben eine Welle von neuen Gesichtern in den Steuerungskreis hervorgebracht, die die Vielfalt und Dynamik unserer gemeinsamen Bemühungen symbolisieren.”

Linda Schraml, Leiterin des Bündnissekretariats, sieht in der Wahl ein Momentum für Veränderung: „Die zahlreichen Kandidaturen spiegeln die hohe Relevanz des Textilbündnisses wider und die neuen Mitglieder des Steuerungskreises werden sicherlich eigene Akzente setzen, die eine neue Dynamik entfalten werden. Ich gratuliere allen gewählten Vertreter*innen zu ihrer Wahl und freue mich, mit Ihnen und allen Mitgliedern im Bündnis gemeinsam die Neuausrichtung des Bündnisses weiter mit Leben zu füllen, um menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten weiter in globalen Lieferketten zu verankern, Wirkung in den Produktionsländern zu verstärken und zu den Fokusthemen Existenzsichernde Löhne und Einkaufspraktiken, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz, Geschlechtergerechtigkeit und Beschwerdemechanismen und Abhilfe Impulse zu setzen. Gleichzeitig möchte ich mich herzlich bei allen nun ausscheidenden Steuerungskreis-Mitgliedern für die Zusammenarbeit bedanken. Sie haben die Richtung, die das Textilbündnis genommen hat, entscheidend mitgeprägt, und auch mit der Neuausrichtung bewiesen, dass das Textilbündnis eine Vorreiter-Allianz ist.“

Der Steuerungskreis ist das oberste Entscheidungsgremium im Textilbündnis. In seinen Sitzungen entscheidet der Steuerungskreis unter anderem die strategische Ausrichtung des Bündnisses. Alle zwei Jahre wählen die Mitglieder der verschiedenen Akteursgruppen ihre Vertreter*innen für den Steuerungskreis. Die Stimmabgabe für die aktuelle Wahl war in dem Zeitraum 01.06.2023 bis 21.06.2023 möglich.

Das Bündnis für nachhaltige Textilien wurde 2014 in einem kaum regulierten Umfeld als freiwillige Multi-Stakeholder-Initiative gegründet. Gemeinsam arbeiten Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft daran, dass menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten in Deutschland, Europa und weltweit umgesetzt werden. Mit der Offenlegung von Lieferanteninformationen und der verpflichtenden Beteiligung an Initiativen in Produktionsländern zu Fokusthemen möchte das Bündnis über gesetzliche Anforderungen hinausgehen und insbesondere Veränderungen vor Ort initiieren.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist zum 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getreten. Darin sind die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten für Unternehmen erstmals verbindlich geregelt ist.