Leitlinien zur Erhebung geschlechtsspezifischer Daten

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24.03.2022

Leitlinien zur Erhebung geschlechtsspezifischer Daten

Zwei neue Leitfäden zeigen, wie Unternehmen Frauen bei der Erhebung von Daten besser berücksichtigen können.

Obwohl Frauen die Mehrzahl der Beschäftigten in der Textilindustrie ausmachen, werden sie in Statistiken häufig übersehen. Die systematische Benachteiligung und Diskriminierung sind nicht nur für sie persönlich nachteilig, sondern haben auch negative Folgen für die gesamte Wirtschaft.

Daten sind eine wichtige Grundlage, um die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten, Sozial- und Umweltstandards zu überprüfen. Auch für den Textilsektor liegen Statistiken vor und viele Unternehmen erheben eigene Daten. Allerdings sind diese oft nicht zuverlässig oder unvollständig, weil sie nicht nach Geschlechtern unterscheiden.

Insbesondere Erhebungen zu Gewalt und Belästigung, Gesundheit und Sicherheit, Löhnen und Beschwerden sollten nach Geschlechtern unterscheiden. Wenn es Unternehmen gelingt, gendersensible Daten zu erheben und richtig zu interpretieren, können sie gezielt dort Maßnahmen einleiten, wo (weibliche) Beschäftigte besonderen Schutz oder Verbesserungen der Arbeitsbedingungen benötigen.

Leitlinien sollen die Datenlücken schließen

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat das Bündnis für nachhaltige Textilien in Zusammenarbeit mit BSR, der Ethical Trading Initiative, der Fair Wear Foundation, dem Dutch Agreement for Sustainable Garments and Textiles und Sedex Leitlinien zu Gender-Datenindikatoren entwickelt. Sie bauen auf dem Gender Data and Impact (GDI) Framework and Tool von BSR auf und helfen Unternehmen und Lieferanten, sich einen besseren Überblick zu verschaffen und wirkungsvolle Maßnahmen einzuleiten.

Einfachere Bündelung von Lieferkettendaten

Der Leitfaden schlägt vor, die Indikatoren in drei Schritten zu erfassen:

  1. Unternehmen sammeln grundlegende nach Geschlecht aufgeschlüsselte Daten, die zum Verständnis der Zusammensetzung der Beschäftigten erforderlich sind. Dadurch lassen sich die eventuellen Risikobereiche bereits ermitteln.
  2. Die Indikatoren unterstützen dabei, spezifische Risiken zu identifizieren. Anhand dessen können Unternehmen geschlechtsspezifische Auswirkungen besser verstehen.
  3. Unternehmen und Lieferanten betrachten Indikatoren, die einen tieferen Einblick in einen bestimmten Themen- oder Risikobereiche erleichtern. Die Auswirkungen der sozialen Normen werden dabei miteinbezogen. Lokale Kooperationspartner können dabei unterstützen und gemeinsame Projekte mit anderen Unternehmen sind möglich.

Mehr Informationen finde Sie in den Leitlinien:

Sehen Sie sich auch dieses kurze, animierte Video an, um zu erfahren, warum nach Geschlecht aufgeschlüsselte Daten wichtig sind und wie der gemeinsame Leitfaden Ihnen helfen kann