,

Xhaferi-Salihu: Klimawandel als Risiko und Chance

Aktuelles
18.08.2022

Xhaferi-Salihu: Klimawandel als Risiko und Chance

Gastbeitrag im Jahresbericht von Klima-Expertin Lindita Xhaferi-Salihu

Lindita Xhaferi-Salihu leitet bei den Vereinten Nationen die Arbeit zum Engagement verschiedener Branchen für den Klimaschutz. Auch an der Fashion Industry Charter for Climate Action war sie federführend beteiligt.  Beim Textilbündnis-Arbeitstreffen im Mai 2022 nahm sie als eine von sechs Expert*innen an der Paneldiskussion “Mitigating climate risks in the textile and garment industry: How to achieve the 2030 goals of the Fashion Industry Charter for Climate Action“ teil.  

Nachfolgend lesen Sie Auszüge aus ihrem Gastbeitrag im Textilbündnis-Jahresbericht 2021. Den ganzen Beitrag (englisch) finden Sie im Online-Jahresbericht 2021.

Immer mehr Akteure in der Textil- und Modebranche werden aktiv

In den letzten drei Jahren zeigte sich, dass viele Organisationen im Textilsektor ihre Bemühungen um Klimaschutz intensivierten. Immer mehr Unternehmen konzentrierten sich auf Energieeffizienz, erneuerbare Energien und eine kohlenstoffarme Logistik. Andere haben sich Ziele für kohlenstoffarme Materialien gesetzt und setzen auf Kreislaufwirtschaft und regenerative Landwirtschaft. 

Xhaferi-Salihu beobachtet viele Innovationen, weist aber auch darauf hin, dass diese bislang nicht in großem Umfang stattfinden und die Bemühungen einzelner Akteure nicht ausreichen, um die notwendigen substanziellen Veränderungen zu erreichen.

Klimawandel ist keine Frage des unternehmerischen Wettbewerbs und kann nur gemeinsam bewältigt werden

Diese Veränderungen erforderten große Sprünge bei der Energieeffizienz, der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der Entwicklung von Spitzentechnologien. Xhaferi-Salihu weist darauf hin, dass immer mehr Lösungen entstehen und Unternehmen alle verfügbaren Instrumente in Betracht ziehen, und diejenigen nutzen sollten, die für sie am besten geeignet sind.

Es brauche einen „inklusiven Multilateralismus“. Die Expertin meint damit eine sich gegenseitig verstärkende Schnittstelle zwischen allen beteiligten Akteuren. Sie sieht darin die vielleicht einzige Chance, um Ambitionen voranzutreiben, die zur Umsetzung des Pariser Abkommens und der SDGs führen:

„Dieser Sektor kann so viel tun, um nicht nur direkte Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, sondern auch die Maßnahmen anderer zu beeinflussen. Das Pariser Abkommen zeigt, dass wir als Menschen, als Menschheit, gemeinsam auf einen positiven Wandel hinarbeiten sollten und können. Aber wir müssen alle zusammenarbeiten, um dies zu erreichen – in allen Teilen der Gesellschaft und in allen Teilen der Welt, zum Nutzen aller Menschen für die kommenden Generationen.“

Trotz hoher Kosten überwiegt langfristig der Nutzen

Klimaschutz und -anpassung seien mit erheblichen Kosten verbunden. Langfristig zahlten sich diese Aufwendungen aber aus. Diese Einsicht setze sich auch in der Finanzwelt immer stärker durch – zugunsten von Unternehmen, die einen Plan für eine kohlenstoffarme und widerstandsfähige Entwicklung haben. Xhaferi-Salihus eindringlicher Appell: Die Modeindustrie muss diese Chance ergreifen.

Den ganzen Beitrag (englisch) finden Sie im Online-Jahresbericht 2021.