Das Textilbündnis

Portrait Textilbündnis

Das Bündnis für nachhaltige Textilien setzt sich für eine soziale, ökologische und korruptionsfreie Textil- und Bekleidungsbranche ein – für eine Branche, die die Rechte aller Beschäftigen achtet, die Klima und Umwelt schützt, die integer und innerhalb der planetaren Grenzen agiert.

Für die Erreichung seiner Ziele legt das Textilbündnis einen besonderen Schwerpunkt auf die Umsetzung menschenrechtlicher und ökologischer Sorgfaltspflichten in Deutschland, Europa und weltweit. Damit die Mitgliedsunternehmen ihren Sorgfaltspflichten gerecht werden können (wie sie unter anderem das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz fordert), hat das Textilbündnis mit dem Review-Prozess einen branchenspezifischen Umsetzungsrahmen und ein Berichtsformat entwickelt.

Darüber hinaus initiiert es gemeinsame Projekte in Produktionsländern (Gemeinsames Engagement), etwa zu existenzsichernden Löhnen, Bio-Baumwolle, Abwassermanagement und Beschwerdemechanismen. Und nicht zuletzt ist es eine Plattform für Lernen und Dialog (Gegenseitige Unterstützung) und bietet zu verschiedenen Themen Arbeitsgruppen, Workshop, Leitfäden und weiteres Unterstützungsmaterial.

Als Multi-Stakeholder-Initiative vereint das Textilbündnis Unternehmen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen, Standardorganisationen, Gewerkschaften und die deutsche Bundesregierung. Zudem kooperiert das Textilbündnis mit europäischen und internationalen Initiativen, um Best Practices in die Breite zu tragen und den Hebel für sein Engagement zu vergrößern.

Was leitet uns?

Das Textilbündnis richtet seine Arbeit an internationalen Vereinbarungen und Leitlinien aus, die die Prinzipien sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit definieren und den Rahmen für unternehmerische Verantwortung und Sorgfalt setzen.

Die sozialen und menschenrechtlichen Bündnisziele orientieren sich insbesondere an den ILO-Übereinkommen sowie an den UN-Prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen. Auch die Ziele im Bereich Umwelt und Klima sowie für die nachhaltige Naturfaserproduktion sind an internationale Standards angelehnt. Bei der Umsetzung der Ziele orientiert sich das Bündnis stark an den Empfehlungen der OECD zur Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten (Due Diligence) in der Bekleidungs- und Schuhbranche:

Wie arbeiten wir?

Die Bündnismitglieder sind auf dem Weg zu substanziellen Verbesserungen entlang globaler Textil-Lieferketten; durch individuelle Verantwortung, gemeinsames Engagement vor Ort und gegenseitige Unterstützung. Um dabei mehr Breitenwirkung zu erzielen und Synergien zu nutzen, kooperiert das Textilbündnis mit den relevanten Organisationen und Initiativen.

Der Review-Prozess steht für die individuelle Verpflichtung der Unternehmen im Textilbündnis, Verantwortung für die Nachhaltigkeit in ihrer Lieferkette zu übernehmen. Ziel des Review-Prozesses ist es, den schwerwiegendsten sozialen, ökologischen und Compliance-Risiken in der Wertschöpfungskette effektiv vorzubeugen und sie zu mindern.

Das Bündnis setzt auf gemeinsames Engagement: Initiativen für ökologische, soziale und ökonomische Verbesserungen in ausgewählten Produktionsländern können entscheidende Veränderungen im Textilsektor vorantreiben und die Situation vor Ort verbessern.

Fünf Bündnisinitiativen sind aktuell in der Umsetzungsphase; zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Textilsektor in Indien, zu Beschwerdemechanismen, Bio-Baumwolle, Abwassermanagement und existenzsichernden Löhnen.

Das Bündnis für nachhaltige Textilien versteht sich zudem als Plattform für Wissensaustausch, Lernen und Dialog (Gegenseitige Unterstützung). Die Bündnismitglieder schätzen den Dialog innerhalb der eigenen, aber auch mit anderen Akteursgruppen. In Webinaren und Workshops, Expert*innen- und Projektgruppen sowie mithilfe von Tools und Unterstützungsmaterial bereiten sie Informationen und Erfahrungen auf und teilen sie mit den anderen Mitgliedern. Eine interne Plattform ermöglicht es den Bündnismitglieder, sich über anstehende Termine und über Themen zu informieren, sich zu vernetzen und die Arbeit in Projektgruppen zu koordinieren.

Die Arbeit im Bündnis wird vom Bündnissekretariat unterstützt. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird das Sekretariat von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH getragen.

FAQ

Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine Multi-Stakeholder-Initiative mit  Mitgliedern aus der Wirtschaft (Unternehmen und Verbände), Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Standardorganisationen und der Bundesregierung. Gemeinsam setzen sie sich für eine soziale, ökologische und korruptionsfreie Textil- und Bekleidungsbranche ein. Für die Erreichung seiner Ziele legt das Textilbündnis einen besonderen Schwerpunkt auf die Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten in Deutschland, Europa und weltweit.  Hier finden Sie weitere Informationen zum Textilbündnis.

Angesichts der komplexen globalen Herausforderungen der Textil- und Bekleidungsbranche braucht es für einen echten Wandel die Mitwirkung aller Akteure. Deshalb bringt das Textilbündnis als Multi-Stakeholder-Initiative Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie und des Handels mit weiteren Akteuren zusammen, die zum Thema nachhaltige Textilien aktiv sind – darunter Verbände, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen. Die Bundesregierung wird von drei Bundesministerien vertreten. Darüber hinaus können wissenschaftliche Institutionen oder bundesbehördliche Einrichtungen beratende Mitglieder werden. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft

Unternehmen müssen soziale, ökologische und Korruptionsrisiken in ihren Lieferketten analysieren und mindern. Weil bestimmte Risiken in der Textil- und Bekleidungsbranche besonders häufig auftreten, spiegeln sie die Themen wider, an denen die Mitglieder im Textilbündnis gemeinsam arbeiten. Zu den elf Sektorrisiken gehören unter anderem Kinder- und Zwangsarbeit, geschlechtsspezifische Gewalt, Löhne, Chemikalieneinsatz, Umwelt- und Klimaschutz. Darüber hinaus widmen sich die Bündnismitglieder übergeordneten Themen wie Lieferkettentransparenz, Beschwerdemechanismen, Kreislaufwirtschaft, Natur- und Chemiefasern. Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den Sektorrisiken, zu Sorgfaltspflichten, SDGs und weiteren Themen, mit denen sich das Bündnis und seine Mitglieder mit unterschiedlicher Intensität befassen.

Für die Mitgliedschaft im Bündnis für nachhaltige Textilien werden keine Mitgliedsbeiträge erhoben. Kosten können für Auswertungsgespräche im Rahmen des Review-Prozesses sowie bei der Beteiligung an Bündnisinitiativen und Projekten in Produktionsländern entstehen.

Das Textilbündnis und der Grüne Knopf orientieren sich an denselben grundlegenden internationalen Vereinbarungen der UN zur Einhaltung von Menschen- und Arbeiternehmerrechten, zum Umweltschutz und zur Korruptionsprävention, sowie  an entsprechenden Vorgaben und Initiativen der EU und an den Empfehlungen der OECD . Beide streben die konsequente Umsetzung von menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflichten an. Während das Textilbündnis dieses Ziel als Multi-Stakeholder-Initiative mit Lern-, Dialog- und Berichtsformaten, Informationen, gemeinsamen Maßnahmen in Produktionsländern und einem breiten internationalen Kooperationsnetzwerk verfolgt, ist der Grüne Knopf ein staatliches Metasiegel, für das Unternehmen  erfüllen müssen. Durch eine aktive Mitgliedschaft im Bündnis können sich Unternehmen auf eine mögliche Zertifizierung mit dem Grünen Knopf vorbereiten.  Weitere Informationen auf der Grüner-Knopf-Homepage und zu weiteren (Textil-)Zertifizierungen und Siegeln auf Siegelklarheit.

Als erste Anlaufstelle für alle Unternehmen, die ihre ökologische und menschenrechtliche Verantwortung in der gesamten Lieferkette übernehmen wollen, bietet das Textilbündnis ein breites Netzwerk und Unterstützung. Es ist unter anderem eine Plattform für Lernen und Dialog: Die Mitglieder vernetzen sich innerhalb ihrer und mit den anderen Akteursgruppen. Sie teilen ihr Wissen und arbeiten gemeinsam an Best Practices, zum Beispiel in Webinaren und Workshops, Expert*innen- und Arbeitsgruppen sowie mithilfe von Tools und Unterstützungsmaterialen. Darüber hinaus schließen sich die Mitglieder in Bündnisinitiativen und Projekten zusammen und erreichen so Verbesserungen und Fortschritte in den Produktionsländern, die allein kaum möglich wären.

2021 beschloss die Bundesregierung das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Das Gesetz legt   Anforderungen für die Sorgfaltspflichten von Unternehmen fest. Auch das Textilbündnis hat sich der Umsetzung von Sorgfaltspflichten verschrieben und orientiert sich an internationalen Standards. Mit dem Review-Prozess hat das Textilbündnis einen Umsetzungsrahmen und ein Berichtsformat für unternehmerische Sorgfaltspflichten entwickelt. Unternehmen im Textilbündnis sind daher beispielsweise mit der systematischen Analyse ihrer Risiken vertraut und daher gut auf die Anforderungen des Gesetzes vorbereitet. Die Mitgliedschaft im Textilbündnis und Teilnahme am Review-Prozess sind jedoch kein Nachweis zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen. Auf der Homepage des Bundesentwicklungsministeriums finden Sie weitere Informationen zum Lieferkettengesetz.