Jahresthema 2021: Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken

Aktuelles
09.02.2021

Jahresthema 2021: Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken

Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sind das Jahresthema 2021 im Textilbündnis. Das entschied der Steuerungskreis bei seiner Sitzung Ende Januar.

Eine effektive und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen einkaufenden Unternehmen und Lieferanten ist entscheidend, um die Rechte von Arbeitnehmer*innen in der Lieferkette zu schützen. Das hat die COVID-19-Krise noch einmal besonders deutlich gezeigt. Mit dem Jahresthema will das Textilbündnis einen Beitrag zur branchenweiten Verbesserung der Einkaufspraktiken leisten und Raum zu schaffen für Fortschritte in Richtung guter Arbeitsbedingungen und existenzsichernder Löhne; im Sinne der OECD-Sektorhandreichung.

Einkaufspraktiken beschreiben alle Prinzipien und Prozesse, mit denen Markenunternehmen und Einzelhändler mit den Herstellern, die ihre Produkte liefern, interagieren und Geschäfte machen. Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken ermöglichen es Lieferanten, ihre Produktion und Arbeitszeiten effektiv zu planen und Arbeitnehmer*innen fair zu bezahlen. Gleichzeitig ermöglichen sie es den Lieferanten, in die allgemeine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu investieren. Somit stärken sie die Resilienz in der Lieferkette.

Kurzes Erklärvideo zu Einkaufspraktiken der Initiative ACT (strategischer Kooperationspartner des Textilbündnisses).

Im Jahresverlauf sind verschiedene Aktivitäten und Unterstützungsangebote geplant:
  • Während des OECD-Forums für nachhaltige Textillieferketten organisierte das Textilbündnis am 3. Februar eine Veranstaltung mit einer Paneldiskussion zu verantwortungsvollen Einkaufspraktiken.
  • Mit einer Selbsteinschätzung und Lieferantenbefragung können Mitgliedsunternehmen ihre Einkaufspraktiken bewerten, um darauf aufbauend Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Expert*innen unterstützen die Unternehmen dabei mit Online-Trainings und einem Trainingsvideo.
  • Darüber hinaus wird das Thema bei der jährlichen Mitgliederversammlung im April und dem Arbeitstreffen im Herbst aufgegriffen.
  • Des Weiteren arbeitet das Textilbündnis zusammen mit anderen Multi-Stakeholder-Initiativen an einem gemeinsamen Referenzrahmen zu Einkaufspraktiken. Mit dabei sind unter anderem Ethical Trading Initiative, ACT und Fair Wear Foundation.
Hintergrund: Das Thema Einkaufspraktiken im Textilbündnis

Teil der Bündnisinitiative Existenzsichernde Löhne ist das Basis Modul Einkaufspraktiken. Zwölf Bündnisunternehmen schlossen sich 2019 in einer Peer-Learning-Gruppe (PLG) zusammen, um ihre Einkaufspraktiken mithilfe des Purchasing Practices Self-Assessment Tool (PPSA) zu analysieren. Die Unternehmen der PLG erarbeiten darauf aufbauend Maßnahmenpläne zur Verbesserung ihrer Einkaufspraktiken. Viele Bündnisunternehmen analysierten mit dem Tool bereits ihre Einkaufspraktiken. Eine erste Auswertung des Self Assessment von Unternehmen des Textilbündnisses und des niederländischen Agreement on Sustainable Garment and Textiles finden Sie hier. Im Bericht zur Mitgliederversammlung 2020 finden Sie weitere Informationen zu den Aktivitäten der Bündnisinitiative.

Um kurzfristig negative Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu mildern, veröffentlichte das Textilbündnis im April 2020 Leitsätze, die Empfehlungen für den Umgang mit Aufträgen sowie Gesundheitsrisiken und der Ansteckungsgefahr in Produktionsstätten enthalten. Einige Mitglieder nutzten das Dokument, um sich mit einer Selbstverpflichtung öffentlich zu verantwortlichem Handeln zu bekennen.