Bündnis für nachhaltige Textilien

Am 11. Oktober 2017 kamen in Berlin rund 150 Teilnehmer/-innen zusammen.

Die Mitgliederversammlung begann mit der Begrüßung durch Herrn Dr. Felmberg. In seinem Grußwort betonte er die Erfolge des Bündnisses und welche Meilensteine bereits, trotz der bestehenden Herausforderungen, erreicht werden konnten. Im Anschluss gab das Bündnissekretariat anhand des Jahresbericht 2016 / 2017 einen ausführlichen Einblick in Arbeitsergebnisse und Lernerfahrungen. Anschließend stellten sich Steuerungskreis und Bündnissekretariat den Fragen der Bündnismitglieder. Mit Hilfe eines Web-Tools wurde eine Vielzahl von Fragen formuliert, die nicht alle beantwortet werden konnten – eine Übersicht aller Fragen & Antworten finden Sie in Kürze im Members area. Am Nachmittag begrüßte Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die anwesenden Mitglieder. In seiner Rede zeigte er auf, warum sich Ihr Engagement im Textilbündnis lohnt. In vier parallelen Workshops hatten die Teilnehmer/-innen dann Gelegenheit zu verschiedenen Themen zu diskutieren und gemeinsame Handlungsoptionen zu erarbeiten:

Workshop 1: Sorgfaltspflichten verstehen und umsetzen – Eine Einführung in den Due-Diligence-Prozess

Neben einer kurzen Einführung in das neu strukturierte Frageraster für 2018 stand im Workshop 1 die praktische Umsetzung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht im Vordergrund: anhand von vier Fallbeispielen zur Lieferkette und Beschaffung diskutierten und erarbeiteten die Teilnehmer/-innen Lösungsansätze und tauschten sich über eigene Erfahrungen und Instrumente aus.

Workshop 2: Getting to know your chain – Implementing supply chain transparency in practice

Die eigene Lieferkette zu kennen, ist eine wichtige Voraussetzung für effektives Nachhaltigkeitsmanagement. Nach einem theoretischen Überblick durch Prof. Freise von der Hochschule Reutlingen hörten wir von unseren beiden Mitgliedern 3Freunde und H&M, wie sie das Thema Lieferkettentransparenz in der Praxis angehen. Am Beispiel der niederländischen Initiative „Dutch Agreement on a Sustainable Garment and Textile Sector“ wurde zudem diskutiert, ob und in welcher Form das Textilbündnis Transparenz in der Lieferkette zukünftig weiter behandeln sollte. Ein Großteil der Teilnehmer sprach sich dafür aus, einen ähnlichen Weg zu gehen wie der „Dutch Covenant“, dabei aber auf existierende Systeme aufzubauen. Zudem betonten die Teilnehmer/-innen vielfach, dass Lieferkettentransparenz kein Selbstzweck ist, sondern dass ausschlaggebend ist, wie die erhobenen Daten weiter genutzt werden.

Workshop 3: Fördern und fordern: Berufliche Qualifizierung in der Textilindustrie

Der Workshop startete mit der Vorstellung von Ansätzen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung im Textilsektor in Bangladesch und Äthiopien. In Anlehnung an die verschiedenen Ansätze wurden vier Eckpfeiler für eine Bündnisinitiative „Berufliche Aus- und Weiterbildung im Textilsektor“ erarbeitet: (1) Sensibilisierung für interkulturelle Herausforderungen und Einbeziehung vulnerabler Gruppen, (2) Entwicklung eines einheitlichen Trainingsprogramms mit standardisierten Ausbildungskursen unter Berücksichtigung schulischer Grundbildung, (3) Förderung des Business Case durch bedarfsorientierte Ausbildung sowie (4) Orientierung am dualen Bildungssystem durch theoretische und praktische Lerneinheiten, Praktika- und Austauschprogramme.

Workshop 4: Fairplay im Textilsektor: Möglichkeiten zur Korruptionsprävention

Der Workshop „Fairplay im Textilsektor“ befasste sich mit den Möglichkeiten zur Korruptionsprävention entlang textiler Lieferketten. Anhand spezifischer Herausforderungen – unter anderem der Korruption bei staatlichen Arbeitsinspektionen in Kambodscha – wurden gemeinsam mit den Experten Florian Lair (Allianz für Integrität – AfIn) und Thorben Glaser (Kreditanstalt für Wiederaufbau) mögliche Lösungsansätze diskutiert. Es wurde deutlich, dass Korruption als „Problem kollektiven Handelns“ (Lair) entsprechende „kollektive Lösungen“ erfordert, weshalb der Fokus der Diskussion auf einem möglichen gemeinsamen Engagement der Bündnismitglieder, beispielsweise im Rahmen einer Bündnisinitiative, lag. Im Zuge der für Dezember geplanten Veröffentlichung des Leitfadens „Korruption in der Lieferkette“, der zurzeit von einer Expertengruppe aus Bündnismitgliedern und Unternehmen der AfIn entwickelt wird, sollen die Impulse der Diskussion aufgegriffen und vertieft werden.

 

With the help of the Impulsvortrag zu Herausforderungen und existierenden Ansätzen für die Zahlung höherer Löhne wurde das Panel mit dem Titel „Existenzsichernde Löhne – Einfach mehr zahlen?“ eingeleitet. Gemeinsam mit den Mitgliedern diskutierten die Teilnehmer/-innen des Panels anschließend Stellschrauben und Möglichkeiten für das Textilbündnis, sich zukünftig verstärkt für die Zahlung existenzsichernder Löhne einzusetzen. Dabei wurde die individuelle Verantwortung eines jeden Bündnismitglieds als auch die Bedeutung kollektiver Ansätze mit Flächenwirkung hervorgehoben.

Am Abend stand Barbara Meier, die Textilbotschafterin des BMZ, für ein Kurzinterview und eine anschließende Fotoaktion mit den Mitgliedern zur Verfügung. Zu den Bildern der Mitgliederversammlung gelangen Sie here. Die Dokumentation der Mitgliederversammlung finden Sie here.

 

 

 

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