
IG Metall
URL:
www.igmetall.de
Partnership member since
2014/11
Headquarter:
Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main
Number of employees:
2.000
Self-presentation
Die Industriegewerkschaft Metall (Kurzform IG Metall) organisert in Deutschland Beschäftigte in den Branchen Metallindustrie, Metallgewinnung, Eisen und Stahl erzeugende Industrie, Metallhandwerk und anverwandte Industrien, Handwerks- und Dienstleistungszweige; b) Textil- und Bekleidungswirtschaft und anverwandte Wirtschaftszweige und Betriebe; c) Holzbearbeitung, Holzverarbeitung und Kunststoffverarbeitung. Die IG Metall hat die Aufgabe, die wirtschaftlichen, sozialen, beruflichen und kulturellen Interessen der Mitglieder zu fördern. Ihre Unabhängigkeit gegenüber den Regierungen, Verwaltungen, Unternehmern, Konfessionen und politischen Parteien hat sie jederzeit zu wahren. Die IG Metall ist Mitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
Darüber hinaus ist sie Mitglied in folgenden internationalen Gewerkschaftsbünden: IndustriALL Global Union, IndustriAll European Trade Union, Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI)
und Europäische Föderation der Bau und Holzarbeiter (EFBH).
Reports
Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Verbände kommen im Review-Prozess einer angepassten Berichtspflicht nach und beantworten diese drei Leitfragen:
Die Arbeit der IG Metall im Bündnis für nachhaltige Textilien (BnT) fußt auf der Absprache zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der IG Metall, die die Vertretung der Interessen der Akteursgruppe Gewerkschaften vor allem
im Steuerungskreis durch den DGB-Vertreter, Frank Zach, vorsieht. Ein enger Austausch zwischen beiden Organisationen
findet statt.
Die für die Beantwortung der Leitfrage relevante Arbeit der IG Metall im Betrachtungszeitraum hat sich vor allem auf übergeordnete Ziele fokussiert, die in ihrer Wirkung auch den Bündniszielen zu Gute kommen. Die IG Metall setzt sich für die
Verabschiedung eines wirksamen deutschen Lieferkettengesetzes ein (weitere Informationen zu diesem Arbeitsschwerpunkt
in der Beantwortung der Leitfragen 2 und 3). Das Gesetzesvorhaben, welches im interministeriellen Abstimmungsprozess
von Seiten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Bundesministerium
für Arbeit und Soziales (BMAS) vorangebracht wurde, ist verabschiedet worden.
Die Arbeitsgruppen des BnT sind teilweise für die IG Metall in ihrer Rolle als Industriegewerkschaft nicht anknüpfungsfähig. Wo es inhaltlich sinnvoll ist und wir mit unserer Expertise beitragen können, bringen wir uns gezielt ein. Als Beispiel
ist hier die Mitarbeit in der Ad-hoc Gruppe Xinjiang zu nennen.
Zu dem Partnerspektrum des BnT gehört ACT Action Collaboration Transformation. Unser Dachverband IndustriALL Global Union (IA GU) ist direkt in die Initiative, die sich für existenzsichernde Löhne in der Textilbranche und ihren Wertschöpfungsketten einsetzt, eingebunden.
Maßnahmen der IG Metall zur Erreichung der Bündnisziele decken ein breites Themenspektrum ab und werden nachfolgend dargestellt und beispielhaft erläutert:
Die IG Metall wendet in der eigenen Beschaffung einen Verhaltenskodex für Lieferanten an.
Bedeutender Arbeitsschwerpunkt im Berichtszeitraum ist der Einsatz für die Verabschiedung eines wirksamen Lieferkettengesetzes, welches die Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten entlang der Wertschöpfungsketten präventiv
fördert und Verstöße sanktioniert. Auch die Einhaltung der Menschenrechte in der Textilbranche werden dadurch abgedeckt
und die Arbeit trägt so zur Erreichung der Bündnisziele bei.
Die Tätigkeiten erfolgen auf drei Ebenen: Gemeinsam mit den Mitgliedsgewerkschaften des DGB, als Mitglied der Initiative Lieferkettengesetz und auch durch eigenständige Maßnahmen wirkt die IG Metall auf den politischen Prozess ein.
Darüber hinaus setzt sich die IG Metall auch für eine gesetzliche Regelung menschenrechtlicher und umweltbezogener
Sorgfaltspflichten auf EU-Ebene sowie auf globaler Ebene (UN-Binding Treaty) ein.
Beispielhafte Nennung konkreter Maßnahmen:
- Gemeinsame Erklärung für ein wirksames Lieferkettengesetz im September 2020, welche von über 50 Vertreter*innen aus
Betriebsräten bedeutender deutscher Unternehmen unterschiedlicher Branchen unterzeichnet und dann veröffentlicht wurde; - Bewertung des Gesetzesentwurfs – gemeinsam mit dem DGB sowie eigenständig als Einzelorganisation;
- Beteiligung an der Konsultation für ein Lieferkettengesetz auf EU-Ebene im Frühjahr 2021;
- Kontinuierliche und gezielte Öffentlichkeitsarbeit für Gewerkschaftsmitglieder sowie eine breite Öffentlichkeit.
Die IG Metall unterstützt die Arbeit der internationalen Dachverbände IndustriALL Global Union (IA GU) und industriAll
European Trade Union (IA EU), die sich gezielt für höhere Löhne und bessere, bzw. sichere Arbeitsbedingungen für Arbeiter*innen in der Textilbranche einsetzen.
Beispielhafte Nennung konkreter Maßnahmen:
- Gezielte Stärkung der Textilgewerkschaften in Südosteuropa. Ein durch die EU gefördertes Projekt beider Dachverbände
unterstützt die Mitgliedergewinnung von Gewerkschaften vor Ort, damit so handlungsstärker Tarifverträge abgeschlossen
und damit Löhne gesteigert und Arbeitsbedingungen verbessert werden können; - Die Arbeit der Dachverbände mit Bezug zum Bangladesh Accord und der Verhandlungen eines Nachfolgeabkommens.
Darüber hinaus ist die IG Metall in eigenständigen, der Organisation spezifischen Arbeitsfeldern aktiv:
- Wie in der Vergangenheit hat die IG Metall in der Tarifbewegung im Frühjahr 2021 die Löhne der Arbeiter*innen in der
deutschen Textilindustrie steigern und eine Verbesserung weiterer Arbeitsbedingungen errreichen können; - Weitere Unterstützung beispielsweise in Form von Austausch, Beratung und Experteneinsätzen auf drei Ebenen: innerorganisatorisch (dezentrale Organisationsstruktur mit über 145 Geschäftsstellen über die Bundesrepublik verteilt), mit betrieblichen Kolleg*innen im Textilsektor sowie den Dachverbänden, internationalen Schwestergewerkschaften und weiteren
Partnerorganisationen.
Nach Verabschiedung des deutschen Lieferkettengesetzes ist geplant, die betriebliche Umsetzung des Gesetzes gezielt zu
fördern und dabei betriebliche Kolleg*innen sowie Schwestergewerkschaften entlang der Wertschöpfungsketten einzubinden und zu unterstützen.
Beispielhafte Nennung geplanter Maßnahmen in der Umsetzung des Lieferkettengesetzes:
- Ausarbeitung von Instrumenten, Materialien und Leitfäden gemeinsam mit und für betriebliche Kolleg*innen (u.a. Betriebsräte, Vertrauenskörperleitungen, Mitglieder in Aufsichträten) zur betrieblichen Umsetzung des Lieferkettengesetzes
- Schwestergewerkschaften im Ausland und entlang der Lieferketten über das Gesetz und damit verbundene neue Handlungsmöglichkeiten informieren und gemeinsam diskutieren
- Mitarbeit in Branchendialogen, u.a. dem Branchendialog Automobil, der u.a. durch die Herstellung von Sitzbezügen auch
Schnittstellen zur Textilbranche hat. Hier wird auch auf Branchenebene an einer gerechteren Gestaltung der Wertschöpfung
entlang der Lieferketten gearbeitet.
In der Förderung einer wirksamen gesetzlichen Regelung auf der EU- und globaler Ebene wird sich die IG Metall auch weiterhin aktiv einbringen.
Beispielhafte Nennung geplanter Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den Dachverbänden:
- Zur Stärkung der Arbeitnehmervertretungen in den Produktionsländern entlang der Wertschöpfungsketten läuft derzeit ein
gemeinsames mehrjähriges Projekt zwischen IA GU und IG Metall an. Ziel ist es, Mitgliedsgewerkschaften in südostasiatischen Staaten praktische und methodische Fähigkeiten in der Mitgliedergewinnung zu vermitteln, um mit diesen Kompetenzen die Mitgliederstärke zu erhöhen und dadurch handlungsfähiger zu werden. Das Projekt ist branchenübergreifend und
sieht auch Gewerkschafter*innen aus der Textilbranche vor. - Arbeiter*innen in den Produktionsländern der Textilbranche haben in besonderem Maße unter den Auswirkungen der
Corona-Pandemie zu leiden. Arbeitsplatzverlust und nicht gezahlte Löhne sind nur zwei der Probleme vor denen die Arbeiter*innen stehen. Beide Dachverbände setzen sich auch politisch dafür ein, dass die Folgen gemildert werden. Die IG Metall bringt sich in der Entwicklung einer Kampagne zur Stärkung sozialer Sicherungssysteme ein.