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Neue Expert*innen-Gruppe zu Zwangsarbeit

Aktuelles
26.04.2022

Neue Expert*innen-Gruppe zu Zwangsarbeit

Ziel der neuen Expert*innen-Gruppe (EG) Zwangsarbeit ist es, den Dialog zu vertiefen und auszuweiten, der bereits in einer Ad-hoc-Gruppe anlässlich der Zwangsarbeit in Xinjiang begonnenen hat. 14 Mitglieder beteiligen sich an der EG und vereinbarten bei der ersten Sitzung die Themen, Länder und Regionen, denen sich die Gruppe in diesem Jahr widmen will.

Millionen Menschen im Privatsektor arbeiten unter Zwang. In Anlehnung an die ILO-Übereinkommen 29 und 105 fordern die sozialen Bündnisziele, dass jegliche Form von Zwangsarbeit und Pflichtarbeit verboten ist, einschließlich Schuldknechtschaft, Sklaverei, Leibeigenschaft sowie Gefängnisarbeit.

Verschiedene Herausforderungen, Zwangsarbeit zu identifizieren und zu bekämpfen

Für Unternehmen ist es oft herausfordernd, menschenrechtliche Sorgfaltspflichten umzusetzen und Zwangsarbeit in ihren Lieferketten zu identifizieren und umzusetzen. Das hat mehrere Gründe: In der tieferen Lieferkette und im informellen Sektor ist das Risiko größer, aber für Unternehmen umso schwerer zu identifizieren. Ein weiteres Problem ist, dass Arbeitgeber in einigen Produktionsländern Zwangsarbeiter*innen teilweise im Rahmen von staatlich geförderten oder organsierten Programmen rekrutieren. Zwangsarbeit bei solchen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit effektiven Abhilfemaßnahmen entgegenzuwirken, ist für Unternehmen schwierig, da Beschäftigte der Zulieferbetriebe und/oder das eigene Personal vor Ort in Gefahr gebracht werden können.

Ziele der EG Zwangsarbeit

Die Mitglieder der neuen EG tauschen ihre Erfahrungen und Informationen zum Thema aus und diskutieren, wie man den Herausforderungen begegnen kann. Die spezifischen Themen, denen sich die Gruppe in diesem Jahr widmen will, sind u.a. Recruitment Fees, Zwangsarbeit von Geflüchteten und Wanderarbeiter*innen, Zwangsarbeit im informellen Sektor und in der Logistik- und Transportbranche sowie Schuldknechtschaft. Dabei wird die Gruppe insbesondere auf die Länder China, Türkei und Indien fokussieren. Die Themen Social Audits und Zertifizierung und die Fragen wie und mithilfe welcher Tools identifiziere ich Zwangsarbeit, aber auch wie gehe ich damit um, wenn ich Zwangsarbeit in der Lieferkette entdecke, bleiben weiterhin auf der Agenda. Außerdem wollen die Mitglieder an der Übersicht der Hilfestellungen weiterarbeiten, die die vorangegangene Ad-hoc-Gruppe erstellt hat. Sie enthält neben allgemeinen Orientierungshilfen und Handlungsempfehlungen auch Good Practices und Beispiele für praktische Ansätze zur Risikoanalyse. Darüber hinaus steht die Gruppe im Dialog mit der Bundesregierung und internationalen Organisationen sowie mit anderen Multi-Stakeholder-Initiativen und Branchen. Und nicht zuletzt ist es das Ziel der EG-Mitglieder, mögliche Kooperationen zu sondieren.

Diese Bündnismitglieder beteiltigen sich an der EG: