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06.07.22

Die „perfekte“ Lösung für Kreislaufwirtschaft?

Wie gehen Unternehmen Kreislaufwirtschaft an? Was sind die größten Herausforderungen? In einem Workshop beim Textilbündnis-Arbeitstreffen tauschten sich rund 30 Mitglieder dazu aus.

Das Thema Kreislaufwirtschaft boomt – auch im Textilbündnis. Seit 2020 gibt es eine Expert*innen-Gruppe und seit März 2021 das Projekt „Kreislauffähige Produktklone“. Im Workshop am 18. Mai berichteten mehrere Bündnisunternehmen, dass sie im Bereich Kreislaufwirtschaft bereits aktiv geworden sind. Sie haben Schulungen durchgeführt und interne Arbeitsgruppen gebildet

Bei alledem seien eine sorgfältige Koordination und vor allem eine abteilungsübergreifende Kommunikation innerhalb des Unternehmens wichtig: Wir brauchen gemeinsame Projekte und ein erster Schritt wäre, verschiedene Player und Teams in Unternehmen mitzunehmen, die sonst nicht miteinander kommunizieren, um Projekte zu verwirklichen.“ Insbesondere Entscheidungsträger sollten früher und stärker in die Prozesse einbezogen werden. 

Vielfältige Lösungsansätze: Recycling, Altkleider-Wiederverwertung und Rücknahmesysteme

Mehrere Teilnehmende bekräftigten, großen Wert auf die Langlebigkeit und eine hohe Qualität ihrer Materialen zu legen, um dadurch zum Beispiel ein „Textile to textile“-Recycling und zirkuläre Geschäftsmodelle zu implementieren.  

Der Workshop zeigte auch, dass viele Unternehmen bereits mit Pilotprojekten experimentieren, aber bislang branchenweite Lösungen fehlen. Dennoch waren sich die Mitglieder einig, dass man sich nicht zu stark auf die Suche nach der perfekten Lösung konzentrieren solle, sondern man sich an schrittweise an verschiedene Lösungsansätze herantasten müsse. Zwischenlösungen könnten sein, mehr recycelte Materialien einzusetzen, Kleidung an Kund*innen zu verleihen oder zu vermieten. Möglich sei auch ein eigenes Rücknahme-Systeme, das Anreize für Kund*innen schafft, getragene Kleider zurückzugeben anstatt diese wegzuwerfen. 

Der Workshop war Teil des diesjährigen Textilbündnis-Arbeitstreffens am 17. und 18. Mai in Berlin. Das Unconference-Format bot den Bündnismitgliedern die Möglichkeit, eigene Themen und Fragen vorzuschlagen, die sie gerne gemeinsam bearbeiten wollten.  

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