
Cotton made in Africa/Aid by Trade Foundation
Webseite:
www.cottonmadeinafrica.org
Mitglied seit
2014/10
Unternehmenssitz:
Gurlittstraße 14, 20099 Hamburg
Anzahl Mitarbeiter*innen:
13

Cotton made in Africa
Selbstdarstellung
Die Aid by Trade Foundation mit Sitz in Hamburg wurde 2005 gegründet. Sie verfolgt das Ziel lebenswichtige Ressourcen zu schützen, Lebensbedingungen zu verbessern sowie die Zukunftsfähigkeit folgender Generationen zu sichern. Sie setzt dabei nicht auf Spenden, sondern aktiviert Marktkräfte und engagiert sich für die sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Erzeugung von Rohstoffen. Mit dem Cotton made in Africa und Cotton made in Africa Organic Standard für nachhaltige, zertifizierte Baumwolle aus 10 afrikanischen Ländern sowie dem Tierwohlsiegel The Good Cashmere Standard, setzt die Aid by Trade Foundation ihre Ziele in die Praxis um. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen leistet die Stiftung somit einen wichtigen Beitrag zu Armutsbekämpfung, Umweltschutz und Tierwohl in den Erzeugerländern textiler Rohstoffe.
Weitere Informationen:https://www.aidbytrade.org/
CSR-Profil
Auf den internationalen Beschaffungsmärkten verarbeiten Textilunternehmen und Modemarken CmiA und CmiA Organic zertifizierte Baumwolle zu Textilien und nutzen das Label am Produkt gegen eine Lizenzgebühr. Aktuell besteht diese Allianz aus rund 60 Retailern und Brands, zu der unter anderem Aldi Nord und Süd, die Otto Group, Vlisco, Bestseller, Ernsting’s family, Lidl, die Rewe Group oder Tchibo gehören. Einnahmen aus Lizenzen reinvestiert CmiA u.a. dafür, Kleinbauern im nachhaltigen und effizienten Baumwollanbau zu schulen. Die Menschen in den Baumwollanbaugebieten profitieren außerdem von Bildungs-oder Gesundheitsprojekten und Kleinbäuerinnen werden in ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Unabhängigkeit gestärkt.
Mitgliedschaften
Cotton made in Africa (CmiA), Sustainable Apparel Coalition (SAC), Sustainable Clothing Action Plan (SCAP), Textile Exchange, Cotton 2040
Zertifikate
Cotton made in Africa, Cotton made in Africa Organic
Berichte
Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Verbände kommen im Review-Prozess einer angepassten Berichtspflicht nach und beantworten diese drei Leitfragen:
Die AbTF ist mit zwei MitarbeiterInnen an der ExpertInnengruppe zu Naturfasern beteiligt und hat sich unter anderem in den Diskussionen zur Ausgestaltung einer Bündnisinitiative Bio-Baumwolle eingebracht.
Die AbTF hat u.a. an folgenden Webinaren und Vortragsreihen der Bündnisinitiative teilgenommen:
- BI Beschwerdemechanismen: Vorstellung einer neuen Modulidee
- Textile Sourcing from Africa – Introducing the BMZ Special Initiative
- Ethiopia: The impact of the COVID-19 outbreak on garment factories and workers
- Umweltthemen im Textilbündnis
Ebenso nahmen AbTF MitarbeiterInnen im Rahmen der virtuellen Arbeitstreffen an den folgenden Webinaren teil:
- Accessible and Effective Complaint Mechanisms – How to empower workers to truly address their grievances
- Water Stewardship
- SMARTe Ziele formulieren – Fit für den Review-Prozess 2020
- Unternehmerische Sorgfaltspflichten im Lichte der aktuellen Diskussionen um eine gesetzliche Regelung
Darüber hinaus waren AbTF MitarbeiterInnen auf wiederkehrenden Veranstaltungen des Textilbündnisses, wie den Mitgliederversammlungen vertreten, und besuchten in deren Rahmen folgende Webinare:
- Best Practices in Child Labor Identification beyond the Factory Walls
- Identifying and addressing risks of informal employment
- How to address the sector risk of gender-based violence at factory level: Perspectives from Bangladesh
In Bezug auf das verbindliche Ziel zur Grundsatzerklärung Korruptionsprävention und der Zielanforderung: Bekenntnis zu Null-Toleranz gegenüber allen Formen von Korruption einschließlich Erpressung und Bestechung in der eigenen Organisation und in der Lieferkette hat die AbTF angepasste Anti-Korruptions-Erklärungen etabliert. Diese umfassen nun – über die Regelungen gegenüber MitarbeiterInnen und den Chain of Custody Guidelines hinaus – eine Reihe an weiteren Vertragsarten mit Partnern und Dienstleistern. Damit wurde ein wesentlicher Schritt zur Abdeckung aller Vertragsarten von Geschäftsbeziehungen mit Anti-Korruptionserklärungen unternommen.
Als Beitrag zum verbindlichen Ziel ordnungsgemäßer & umweltgerechter Betriebsführung und der Zielanforderung der Unterstützung von Produzenten bei der Verbesserung der ordnungsgemäßen und umweltgerechten Betriebsführung in ihrer Lieferkette hat die AbTF Ende des Jahres 2020 die Standard-Revision abgeschlossen (Einführung 2021). Mit dem neuen Standard wird für Entkörnungsbetriebe in der Baumwollverarbeitung u.a. ein umfassendes Umweltmanagementsystem eingefordert.
Hinsichtlich des verbindlichen Ziels der kontinuierlichen Verbesserung der Überprüfung und der Zielanforderung der Durchführung von Capacity-Building-Maßnahmen zur Weiterbildung von AuditorInnen (VerifiziererInnen) stand das Assurance Team (Verifizierungsmanagement) in fortlaufendem Austausch mit den VerifiziererInnen. Damit wird ein umfassendes Verständnis des CmiA Standards gewährleistet, hinsichtlich Hot Spots sensibilisiert und mögliche Schwachpunkte der Auditberichte verbessert bzw. Unklarheiten geklärt. Als besondere Herausforderung wurde die Verifizierung vor Ort unter COVID-19 identifiziert und Handreichungen in Englisch und Französisch erarbeitet. Diese wurden unter den AuditorInnen zirkuliert, um diese über erforderliche Vorsichtsmaßnahmen bei der Durchführung von Audits in Zeiten von COVID-19 zu informieren. Damit wurde zum einen hinsichtlich COVID-19 sensibilisiert und zum anderen auf den Schutz von AuditorInnen sowie ihrer Kontaktpersonen während der Verifizierungen als auch auf sichere Überprüfungsbedingungen hingewirkt.
Zum verbindlichen Ziel eines Zugangs zu effektiven Beschwerdemechanismen und der Zielanforderung einer Initiierung oder Beteiligung an einer Maßnahme, die auf die Verbesserung des Zugangs von Beschäftigten zu Beschwerdemechanismen abzielt, sowie in Bezug auf das frei wählbare Ziel der Förderung von Beschwerdemechanismen, hat die AbTF mit der neuen Standard-Version CmiA Vol. 4 die Baumwollunternehmen verpflichtet, für ArbeiterInnen der Entkörnungsbetriebe wie auch für Vertragsbauern Zugänge zu Beschwerdemechanismen zu schaffen.
Mit der Fertigstellung des neuen Standards Ende 2020 hat CmiA das weitergeführte Ziel aus dem Jahr 2018 zur Unterstützung bei Fällen von Kinder- und Zwangsarbeit mit der Zielanforderung der Unterstützung von Maßnahmen und Verfahren zum Umgang mit Fällen von Kinder- und Zwangsarbeit umsetzen können. Der Standard definiert Unterstützungsmaßnahmen und Verfahren neu, die bei Verstößen gegen das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit zu ergreifen sind. Diese werden nun fortwährend auf Grundlage der Selbstauskünfte (Self-Assessment) und durch Audits (Verifizierungen) überprüft. Baumwollgesellschaften sind mit CmiA Vol. 4 umfassender zur Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit sowie zu entsprechenden Abhilfemaßnahmen verpflichtet.
In Bezug auf das empfohlene Ziel des Angebots von Trainings hinsichtlich der Zielanforderung der Schulung von Unternehmen zur praktischen Umsetzung der Bündnisziele in der eigenen Lieferkette oder Produktion hat CmiA im Jahr 2020 14 Webinare zur Implementierung von CmiA in der Lieferkette durchgeführt. Insgesamt haben mehr als 950 TeilnehmerInnen dieses Angebot wahrgenommen und dabei alle Stufen der Lieferkette repräsentiert, von Spinnereien bis zu Brand-Partnern.
Im Hinblick auf das Ziel bzw. die Zielanforderung des Ausbaus bzw. der Erweiterung von Beschaffungsdatenbanken und ebenso relevant für das verbindliche Ziel der Unterstützung bei der Umsetzung der Bereitstellung von Instrumenten zur Umsetzung der Bündnisziele durch die Bündnismitglieder als auch der Ausweitung des Informationsangebots unterhält CmiA seit 2019 eine eigene CmiA App.
Diese App trägt zur schnelleren Beantwortung konkreter Sourcing-Anfragen entlang der Lieferkette bei und stellt registrierten Baumwoll-Händlern und registrierten Spinnereien relevante Daten unkompliziert zur Verfügung. Für Unternehmen, insbesondere für Einkäufer in Europa und Fernost, wird die Beschaffung von CmiA Baumwolle somit vereinfacht. Bei CmiA Baumwolle handelt es sich um Baumwolle, die vom Textilbündnis als nachhaltig anerkannt ist. Mit der Einführung der App konnte zum Erreichen der Baumwoll-Mengenziele der Unternehmen beigetragen werden. Zudem stehen für interessierte Partner in der Wertschöpfungskette sämtliche relevanten Dokumente, z.B. Chain of Custody Guidelines, zur Verfügung, die im Jahr 2020 umfassend überarbeitet wurden. Mit der Einführung des neuen Trackingsystems SCOT wird für eine höhere Nachverfolgbarkeit von CmiA entlang der Lieferkette gesorgt.
In Bezug auf das verbindliche als auch weitergeführte Ziel der Bewusstseinsbildung zu nachhaltigen Textilien bzw. der Zielanforderung der Durchführung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung zu nachhaltiger Textilproduktion musste CmiA die für 2019 geplante und auf 2020 verschobene Retailer-Reise nach Äthiopien absagen. Während der Reise sollten Baumwollbauern als auch Betriebe zur Textilverarbeitung vor Ort besucht werden, um zur Verbesserung des Verständnisses der Optionen nachhaltiger Baumwolle (CmiA) und deren Integration in die Lieferkette zu informieren. Zielgruppe waren Mode- und Textilunternehmen sowie deren Verbände, um diesen vor Ort Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Textilproduktion in Afrika aufzuzeigen. Aufgrund der Sicherheitslage im Land als auch der COVID-19-Pandemie konnte das Vorhaben nicht umgesetzt werden. Alternativ konnten Mode- und Textilunternehmen über das CmiA Netzwerk für die Teilnahme an einem Online-Seminar zu Chancen und Risiken des Sourcings aus Äthiopien, das CmiA Partner im Rahmen des „Bottom Up“ Projekts organisierten, mobilisiert werden.
Als Beitrag zum verbindlichen Ziel der Förderung des Politikdialogs und der Zielanforderung der Beeinflussung politischer Entscheidungsträger zur Verbesserung der Bedingungen in der Textilbranche, war CmiA bis Mitte 2020 an dem bereits erwähnten EU-geförderten Projekt „Bottom UP“ als Projektpartner beteiligt. Dieses setzt sich für die Verbesserungen der sozialen und ökologischen Bedingungen im Baumwollanbau und der Textilindustrie Äthiopiens ein. Politikdialog mit den zuständigen äthiopischen Ministerien ist ein Element des dreijährigen Vorhabens. Seit Mitte 2020 unterstütz CmiA bzw. die AbTF das Projekt als assoziierte Organisation.
In Bezug auf nicht erreichte, weitergeführte Ziele aus dem Jahr 2018 hat die AbTF in den Jahren 2019/2020 zur Zielanforderung der Ausweitung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung zu Bündnisthemen
Materialien zu den Themen Gesundheit und Sicherheit erstellt. Damit konnte zugleich das wählbare Ziele der Überprüfung von Aktivitäten und der Anpassung interner Prozesse und Mechanismen auf Grundlage der Ergebnisse der eigenen Monitoring- und Überprüfungsmechanismen erfüllt werden. So hatte sich die AbTF vorgenommen auf Grundlage der Ergebnisse der einzelnen Verifizierungsmissionen und der jährlich aggregierten Daten übergreifende Themen zu identifizieren, die weitere Unterstützung bedürfen. Für 2019 wurde als Schwerpunkt die Erarbeitung von Trainingsmaterialien zum Thema „Health & Safety“ für Entkörnungsanlagen erarbeitet. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie gehörten dazu auch spezifische Best-Practice Handlungsanleitungen für die Arbeitssicherheit bzw. zur Vermeidung der Verbreitung von COVID-19 in den Entkörnungsfabriken.
Über das gesetzte Ziel der Erstellung von Materialien zur Sicherheit am Arbeitsplatz hinaus hat CmiA ebenso Best-Practice Handlungsanleitungen im Umgang mit der COVID-19-Pandemie für den Baumwollanbau erstellt. Die Materialien wurden in Englisch, Französisch, Portugiesisch und Kiswahili erarbeitet und von den CmiA Partnern vor Ort verbreitet.
Als Beitrag zur Zielanforderung der Beteiligung an Schulungsmaßnahmen zur Umsetzung der Bündnisthemen des frei gewählten Ziels der Beteiligung an Schulungsmaßnahmen wurden unter CmiA Trainings zum nachhaltigen Anbau von Baumwolle für Kleinbauern in den Projektländern Sub-Sahara Afrikas durchgeführt. Diese umfassen auch Umwelt- und Sozialaspekte. Kooperationspartner sind die zertifizierten Baumwollgesellschaften. Ebenso unternahmen die mit CmiA kooperierenden Baumwollgesellschaften, wo dies möglich war, Sensibilisierungsmaßnahmen zu COVID-19.
Die unter dem frei wählbaren Ziel des Erfahrungsaustauschs und Peer-Learnings vorgesehene Reise der CmiA Kuratoren nach Sambia wurde im Juni 2019 durchgeführt und trug dazu bei, dass die Kuratoren sich ein Bild zur Umsetzung von CmiA machen konnten. Es wurde die Entkörnungsfabrik eines CmiA Partners besucht und die Gleichberechtigungsbeauftragte des Unternehmens berichtete über Maßnahmen, die zur Förderung von Frauen und zur Sensibilisierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter umgesetzt wurden.
Als frei wählbares Ziel hat CmiA in Bezug auf Wirkungsstudien und Evaluierung (Zielanforderung: Förderung bzw. Weiterentwicklung von Wirkungsstudien und Evaluierung) mit Hilfe der M&E Methodik „Fokusgruppendiskussion“ drei Baumwoll-Bäuerinnen-Gruppen in Sambia interviewt. Ermittelt wurde die Bewertung der Wirkung von CmiA geförderten Projekten zu einkommensschaffenden Maßnahmen, die ergänzend zum Baumwollanbau umgesetzt werden. Die Ergebnisse dienen u.a. dazu die ergänzenden Projektförderungen noch stärker wirkungsorientiert an den Bedürfnissen der Gemeinden auszurichten. Des Weiteren wurde in 2020 eine externe Evaluierung zur Wirkung von CmiA beauftragt, deren vollständige Fertigstellung allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie erst im Jahr 2021 erfolgen kann.
Das nicht erreichte, weitergeführte Ziel aus dem Jahr 2018 betreffend Chemikalienlisten und der Zielanforderung der Förderung bzw. Weiterentwicklung von Chemikalienlisten wurde mit der Aktualisierung auf die CmiA Standardversion Vol. 4 im Jahr 2020 (Veröffentlichung 2021) erreicht. Damit liegt eine aktualisierte Liste der verbotenen Pestizide im Baumwollanbau nach CmiA vor.
Die unter dem frei wählbaren Ziel Auditqualität mit der Zielanforderung der Verbesserung der Auditqualität definiteren Maßnahme des Trainings von mindestens jeweils 10 AuditorInnen für West- und Zentralafrika (WS in Burkina Faso) sowie 10 AuditorInnen für Ost- und südliches Afrika (WS in Kenia) wurde auf 2021 verschoben.
In Bezug auf das frei wählbaren Ziel der Initiierung und des Ausbaus von Kooperationen bzw. der Zielanforderung der Initiierung und des Ausbaus von Kooperation mit anderen Initiativen und Standardorganisationen setzte CmiA den Austausch mit anderen Standardorganisationen (Fairtrade, GOTS, BCI) in verschiedenen Formaten fort. Die AbTF beteiligt sich zudem an zwei Arbeitsgruppen der Initiative Cotton 2040. Diese konzentrieren sich zum einen auf Prognostizierung von und Sensibilisierung für Auswirkungen des Klimawandels auf den Baumwollanbau, und zum zweiten auf die Erarbeitung alternativer Geschäftsmodelle für eine nachhaltige und resiliente Baumwoll-Wertschöpfungskette.
Unter dem frei wählbaren Ziel der Kooperation/ gegenseitige Anerkennung und der Zielanforderung intensivierter Kooperation mit anderen Standards und Initiativen im Bestreben der gegenseitigen Anerkennung hatte CmiA für 2019 einen neuen Benchmark mit der BCI angestrebt. Dieses Ziel wird 2021 weitergeführt. Realisieren bzw. vertiefen konnte CmiA im Jahr 2020 seine Kooperation mit der Standardorganisation Alliance for Water Stewardship (AWS). Beide Organisationen beteiligen sich, gemeinsam mit weiteren Konsortiumspartnern, an einem von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) geförderten Projekt zu nachhaltigem Wassermanagement in der textilen Wertschöpfungskette. Im Rahmen des Projekts fand ein erstes Benchmarking des CmiA Standards Vol. 4 mit den AWS Standard Kriterien statt. Damit ist nicht zuletzt die Grundalge für weitere Kooperation und mögliche gegenseitige Anerkennung der Standards gelegt.
In Bezug auf das verbindliche Ziel zur Grundsatzerklärung Korruptionsprävention und der Zielanforderung: Bekenntnis zu Null-Toleranz gegenüber allen Formen von Korruption einschließlich Erpressung und Bestechung in der eigenen Organisation und in der Lieferkette hat die AbTF angepasste Anti-Korruptions-Erklärungen etabliert. Diese umfassen nun – über die Regelungen gegenüber MitarbeiterInnen und den Chain of Custody Guidelines hinaus – eine Reihe an weiteren Vertragsarten mit Partnern und Dienstleistern. Damit wurde ein wesentlicher Schritt zur Abdeckung aller Vertragsarten von Geschäftsbeziehungen mit Anti-Korruptionserklärungen unternommen.
Als Beitrag zum verbindlichen Ziel ordnungsgemäßer & umweltgerechter Betriebsführung und der Zielanforderung der Unterstützung von Produzenten bei der Verbesserung der ordnungsgemäßen und umweltgerechten Betriebsführung in ihrer Lieferkette hat die AbTF Ende des Jahres 2020 die Standard-Revision abgeschlossen (Einführung 2021). Mit dem neuen Standard wird für Entkörnungsbetriebe in der Baumwollverarbeitung u.a. ein umfassendes Umweltmanagementsystem eingefordert.
Hinsichtlich des verbindlichen Ziels der kontinuierlichen Verbesserung der Überprüfung und der Zielanforderung der Durchführung von Capacity-Building-Maßnahmen zur Weiterbildung von AuditorInnen (VerifiziererInnen) stand das Assurance Team (Verifizierungsmanagement) in fortlaufendem Austausch mit den VerifiziererInnen. Damit wird ein umfassendes Verständnis des CmiA Standards gewährleistet, hinsichtlich Hot Spots sensibilisiert und mögliche Schwachpunkte der Auditberichte verbessert bzw. Unklarheiten geklärt. Als besondere Herausforderung wurde die Verifizierung vor Ort unter COVID-19 identifiziert und Handreichungen in Englisch und Französisch erarbeitet. Diese wurden unter den AuditorInnen zirkuliert, um diese über erforderliche Vorsichtsmaßnahmen bei der Durchführung von Audits in Zeiten von COVID-19 zu informieren. Damit wurde zum einen hinsichtlich COVID-19 sensibilisiert und zum anderen auf den Schutz von AuditorInnen sowie ihrer Kontaktpersonen während der Verifizierungen als auch auf sichere Überprüfungsbedingungen hingewirkt.
Zum verbindlichen Ziel eines Zugangs zu effektiven Beschwerdemechanismen und der Zielanforderung einer Initiierung oder Beteiligung an einer Maßnahme, die auf die Verbesserung des Zugangs von Beschäftigten zu Beschwerdemechanismen abzielt, sowie in Bezug auf das frei wählbare Ziel der Förderung von Beschwerdemechanismen, hat die AbTF mit der neuen Standard-Version CmiA Vol. 4 die Baumwollunternehmen verpflichtet, für ArbeiterInnen der Entkörnungsbetriebe wie auch für Vertragsbauern Zugänge zu Beschwerdemechanismen zu schaffen.
Mit der Fertigstellung des neuen Standards Ende 2020 hat CmiA das weitergeführte Ziel aus dem Jahr 2018 zur Unterstützung bei Fällen von Kinder- und Zwangsarbeit mit der Zielanforderung der Unterstützung von Maßnahmen und Verfahren zum Umgang mit Fällen von Kinder- und Zwangsarbeit umsetzen können. Der Standard definiert Unterstützungsmaßnahmen und Verfahren neu, die bei Verstößen gegen das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit zu ergreifen sind. Diese werden nun fortwährend auf Grundlage der Selbstauskünfte (Self-Assessment) und durch Audits (Verifizierungen) überprüft. Baumwollgesellschaften sind mit CmiA Vol. 4 umfassender zur Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit sowie zu entsprechenden Abhilfemaßnahmen verpflichtet.
In Bezug auf das empfohlene Ziel des Angebots von Trainings hinsichtlich der Zielanforderung der Schulung von Unternehmen zur praktischen Umsetzung der Bündnisziele in der eigenen Lieferkette oder Produktion hat CmiA im Jahr 2020 14 Webinare zur Implementierung von CmiA in der Lieferkette durchgeführt. Insgesamt haben mehr als 950 TeilnehmerInnen dieses Angebot wahrgenommen und dabei alle Stufen der Lieferkette repräsentiert, von Spinnereien bis zu Brand-Partnern.
Im Hinblick auf das Ziel bzw. die Zielanforderung des Ausbaus bzw. der Erweiterung von Beschaffungsdatenbanken und ebenso relevant für das verbindliche Ziel der Unterstützung bei der Umsetzung der Bereitstellung von Instrumenten zur Umsetzung der Bündnisziele durch die Bündnismitglieder als auch der Ausweitung des Informationsangebots unterhält CmiA seit 2019 eine eigene CmiA App.
Diese App trägt zur schnelleren Beantwortung konkreter Sourcing-Anfragen entlang der Lieferkette bei und stellt registrierten Baumwoll-Händlern und registrierten Spinnereien relevante Daten unkompliziert zur Verfügung. Für Unternehmen, insbesondere für Einkäufer in Europa und Fernost, wird die Beschaffung von CmiA Baumwolle somit vereinfacht. Bei CmiA Baumwolle handelt es sich um Baumwolle, die vom Textilbündnis als nachhaltig anerkannt ist. Mit der Einführung der App konnte zum Erreichen der Baumwoll-Mengenziele der Unternehmen beigetragen werden. Zudem stehen für interessierte Partner in der Wertschöpfungskette sämtliche relevanten Dokumente, z.B. Chain of Custody Guidelines, zur Verfügung, die im Jahr 2020 umfassend überarbeitet wurden. Mit der Einführung des neuen Trackingsystems SCOT wird für eine höhere Nachverfolgbarkeit von CmiA entlang der Lieferkette gesorgt.
In Bezug auf das verbindliche als auch weitergeführte Ziel der Bewusstseinsbildung zu nachhaltigen Textilien bzw. der Zielanforderung der Durchführung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung zu nachhaltiger Textilproduktion musste CmiA die für 2019 geplante und auf 2020 verschobene Retailer-Reise nach Äthiopien absagen. Während der Reise sollten Baumwollbauern als auch Betriebe zur Textilverarbeitung vor Ort besucht werden, um zur Verbesserung des Verständnisses der Optionen nachhaltiger Baumwolle (CmiA) und deren Integration in die Lieferkette zu informieren. Zielgruppe waren Mode- und Textilunternehmen sowie deren Verbände, um diesen vor Ort Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Textilproduktion in Afrika aufzuzeigen. Aufgrund der Sicherheitslage im Land als auch der COVID-19-Pandemie konnte das Vorhaben nicht umgesetzt werden. Alternativ konnten Mode- und Textilunternehmen über das CmiA Netzwerk für die Teilnahme an einem Online-Seminar zu Chancen und Risiken des Sourcings aus Äthiopien, das CmiA Partner im Rahmen des „Bottom Up“ Projekts organisierten, mobilisiert werden.
Als Beitrag zum verbindlichen Ziel der Förderung des Politikdialogs und der Zielanforderung der Beeinflussung politischer Entscheidungsträger zur Verbesserung der Bedingungen in der Textilbranche, war CmiA bis Mitte 2020 an dem bereits erwähnten EU-geförderten Projekt „Bottom UP“ als Projektpartner beteiligt. Dieses setzt sich für die Verbesserungen der sozialen und ökologischen Bedingungen im Baumwollanbau und der Textilindustrie Äthiopiens ein. Politikdialog mit den zuständigen äthiopischen Ministerien ist ein Element des dreijährigen Vorhabens. Seit Mitte 2020 unterstütz CmiA bzw. die AbTF das Projekt als assoziierte Organisation.
In Bezug auf nicht erreichte, weitergeführte Ziele aus dem Jahr 2018 hat die AbTF in den Jahren 2019/2020 zur Zielanforderung der Ausweitung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung zu Bündnisthemen
Materialien zu den Themen Gesundheit und Sicherheit erstellt. Damit konnte zugleich das wählbare Ziele der Überprüfung von Aktivitäten und der Anpassung interner Prozesse und Mechanismen auf Grundlage der Ergebnisse der eigenen Monitoring- und Überprüfungsmechanismen erfüllt werden. So hatte sich die AbTF vorgenommen auf Grundlage der Ergebnisse der einzelnen Verifizierungsmissionen und der jährlich aggregierten Daten übergreifende Themen zu identifizieren, die weitere Unterstützung bedürfen. Für 2019 wurde als Schwerpunkt die Erarbeitung von Trainingsmaterialien zum Thema „Health & Safety“ für Entkörnungsanlagen erarbeitet. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie gehörten dazu auch spezifische Best-Practice Handlungsanleitungen für die Arbeitssicherheit bzw. zur Vermeidung der Verbreitung von COVID-19 in den Entkörnungsfabriken.
Über das gesetzte Ziel der Erstellung von Materialien zur Sicherheit am Arbeitsplatz hinaus hat CmiA ebenso Best-Practice Handlungsanleitungen im Umgang mit der COVID-19-Pandemie für den Baumwollanbau erstellt. Die Materialien wurden in Englisch, Französisch, Portugiesisch und Kiswahili erarbeitet und von den CmiA Partnern vor Ort verbreitet.
Als Beitrag zur Zielanforderung der Beteiligung an Schulungsmaßnahmen zur Umsetzung der Bündnisthemen des frei gewählten Ziels der Beteiligung an Schulungsmaßnahmen wurden unter CmiA Trainings zum nachhaltigen Anbau von Baumwolle für Kleinbauern in den Projektländern Sub-Sahara Afrikas durchgeführt. Diese umfassen auch Umwelt- und Sozialaspekte. Kooperationspartner sind die zertifizierten Baumwollgesellschaften. Ebenso unternahmen die mit CmiA kooperierenden Baumwollgesellschaften, wo dies möglich war, Sensibilisierungsmaßnahmen zu COVID-19.
Die unter dem frei wählbaren Ziel des Erfahrungsaustauschs und Peer-Learnings vorgesehene Reise der CmiA Kuratoren nach Sambia wurde im Juni 2019 durchgeführt und trug dazu bei, dass die Kuratoren sich ein Bild zur Umsetzung von CmiA machen konnten. Es wurde die Entkörnungsfabrik eines CmiA Partners besucht und die Gleichberechtigungsbeauftragte des Unternehmens berichtete über Maßnahmen, die zur Förderung von Frauen und zur Sensibilisierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter umgesetzt wurden.
Als frei wählbares Ziel hat CmiA in Bezug auf Wirkungsstudien und Evaluierung (Zielanforderung: Förderung bzw. Weiterentwicklung von Wirkungsstudien und Evaluierung) mit Hilfe der M&E Methodik „Fokusgruppendiskussion“ drei Baumwoll-Bäuerinnen-Gruppen in Sambia interviewt. Ermittelt wurde die Bewertung der Wirkung von CmiA geförderten Projekten zu einkommensschaffenden Maßnahmen, die ergänzend zum Baumwollanbau umgesetzt werden. Die Ergebnisse dienen u.a. dazu die ergänzenden Projektförderungen noch stärker wirkungsorientiert an den Bedürfnissen der Gemeinden auszurichten. Des Weiteren wurde in 2020 eine externe Evaluierung zur Wirkung von CmiA beauftragt, deren vollständige Fertigstellung allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie erst im Jahr 2021 erfolgen kann.
Das nicht erreichte, weitergeführte Ziel aus dem Jahr 2018 betreffend Chemikalienlisten und der Zielanforderung der Förderung bzw. Weiterentwicklung von Chemikalienlisten wurde mit der Aktualisierung auf die CmiA Standardversion Vol. 4 im Jahr 2020 (Veröffentlichung 2021) erreicht. Damit liegt eine aktualisierte Liste der verbotenen Pestizide im Baumwollanbau nach CmiA vor.
Die unter dem frei wählbaren Ziel Auditqualität mit der Zielanforderung der Verbesserung der Auditqualität definiteren Maßnahme des Trainings von mindestens jeweils 10 AuditorInnen für West- und Zentralafrika (WS in Burkina Faso) sowie 10 AuditorInnen für Ost- und südliches Afrika (WS in Kenia) wurde auf 2021 verschoben.
In Bezug auf das frei wählbaren Ziel der Initiierung und des Ausbaus von Kooperationen bzw. der Zielanforderung der Initiierung und des Ausbaus von Kooperation mit anderen Initiativen und Standardorganisationen setzte CmiA den Austausch mit anderen Standardorganisationen (Fairtrade, GOTS, BCI) in verschiedenen Formaten fort. Die AbTF beteiligt sich zudem an zwei Arbeitsgruppen der Initiative Cotton 2040. Diese konzentrieren sich zum einen auf Prognostizierung von und Sensibilisierung für Auswirkungen des Klimawandels auf den Baumwollanbau, und zum zweiten auf die Erarbeitung alternativer Geschäftsmodelle für eine nachhaltige und resiliente Baumwoll-Wertschöpfungskette.
Unter dem frei wählbaren Ziel der Kooperation/ gegenseitige Anerkennung und der Zielanforderung intensivierter Kooperation mit anderen Standards und Initiativen im Bestreben der gegenseitigen Anerkennung hatte CmiA für 2019 einen neuen Benchmark mit der BCI angestrebt. Dieses Ziel wird 2021 weitergeführt. Realisieren bzw. vertiefen konnte CmiA im Jahr 2020 seine Kooperation mit der Standardorganisation Alliance for Water Stewardship (AWS). Beide Organisationen beteiligen sich, gemeinsam mit weiteren Konsortiumspartnern, an einem von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) geförderten Projekt zu nachhaltigem Wassermanagement in der textilen Wertschöpfungskette. Im Rahmen des Projekts fand ein erstes Benchmarking des CmiA Standards Vol. 4 mit den AWS Standard Kriterien statt. Damit ist nicht zuletzt die Grundalge für weitere Kooperation und mögliche gegenseitige Anerkennung der Standards gelegt.